/ Über 50 Verletzte bei Explosion in Prag
Bei einer schweren Explosion in einem Bürogebäude im historischen Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag sind mindestens 55 Menschen verletzt worden, davon 4 schwer. Es sei nicht auszuschließen, dass es auch Tote gegeben habe, sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Die Explosion ereignete sich nahe dem bekannten Café Slavia, das besonders bei Touristen beliebt ist. Die Feuerwehr nannte eine undichte Gasleitung als wahrscheinlichste Ursache der Detonation.
Mindestens 35 Verletzte müssten in Kliniken behandelt werden, sagte der Chef der Rettungskräfte, Zdenek Schwarz. Ein Mann sei mit gebrochenem Bein ins Krankenhaus gebracht worden, die meisten Opfer hätten Schnittwunden erlitten. Unter den Verletzten sollen örtlichen Medien zufolge sechs Ausländer sein, deren Nationalität zunächst aber nicht bekannt war.
Veraltete Gasrohre
Durch die Druckwelle gingen an Nachbargebäuden und parkenden Autos zahlreiche Scheiben zu Bruch. Wegen veralteter Gasrohre kommt es in Tschechien immer wieder zu Unfällen. Aus Angst vor weiteren Explosionen unterbrachen die Behörden die Gasversorgung rund um den Unfallort – direkt gegenüber dem berühmten Nationaltheater. Sie ließen auch mehrere Gebäude räumen. Mehr als 220 Menschen mussten ihre Wohnungen vorübergehend verlassen.
Mehrere Zeugen berichteten von intensivem Gasgeruch kurz vor dem Unfall. Im Erdgeschoss des Hauses sei nach der Detonation ein Krater entstanden, in den Gebäudeteile stürzten, sagte Feuerwehrsprecherin Pavlina Adamcova. Hier suchten Rettungskräfte mit Spürhunden nach weiteren Opfern. Aus Sicherheitsgründen sperrte die Polizei eine nahe Moldau-Brücke für den Verkehr.
Bürgermeister Bohuslav Svoboda ließ sich am Unglücksort persönlich über die Rettungsarbeiten informieren. Premier Petr Necas forderte eine schnelle Aufklärung des Unfalls.
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