Am Nachmittag wollen hochrangige irakische Politiker darüber beraten, wie die Gewalt eingedämmt werden kann. In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Anschläge deutlich zu. Die Gewaltwelle schürt die Furcht vor einer unkontrollierbaren Eskalation. Sie steht in Zusammenhang mit den seit Jahresbeginn anhaltenden Spannungen zwischen der schiitisch geprägten Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki und der sunnitischen Opposition.
Al-Malikis Gegner werfen ihm autoritäre Tendenzen vor und beklaten eine systematische Benachteiligung der sunnitischen Minderheit. Sunnitische Extremisten aus dem Umkreis des Terrornetzwerks Al-Kaida verüben immer wieder Anschläge auf Schiiten. Die jüngste Gewaltwelle ruft Erinnerungen an die Jahre 2006 und 2007 wach, als der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten ebenfalls eskalierte. Damals wurden im Irak oftmals mehr als 1000 Menschen pro Monat bei Anschlägen getötet.
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