Über 1000 Flüchtlinge in Luxemburg

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Vor allem arme Länder wie Pakistan, Libanon und der Iran nahmen weltweit am meisten Flüchtlinge auf. Luxemburg nahm bis Mitte 2014 über 1000 Flüchtlinge auf.

Das Ausmaß von Flucht und Vertreibung hat vor allem durch die zahlreichen bewaffneten Konflikte weltweit den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg erreicht: Bis Mitte 2014 verzeichnete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) 56,7 Millionen Flüchtlinge sowie Vertriebene innerhalb der eigenen Landesgrenzen. Die weitaus meisten Flüchtlinge werden von armen Ländern aufgenommen. Luxemburg beherbergte bis Mitte 2014 über 1000 Flüchtlinge. Auf einen Flüchtling kommen demnach rund 550 Einwohner. Zum Vergleich: In Frankreich kommen auf einen Flüchtling knapp 300 Einwohner, in Deutschland sind es 400. Dies geht aus dem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Halbjahresbericht 2014 des UNHCR hervor.

Allein innerhalb der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres wurden 5,5 Millionen Menschen durch Krieg, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen in die Flucht getrieben. 1,4 Millionen von ihnen flohen über Landesgrenzen hinweg, die anderen suchten innerhalb des eigenen Staates Schutz. Die meisten Flüchtlinge stammten aus Syrien, mehr als drei Millionen. Bislang bildeten rund 2,7 Millionen Menschen aus Afghanistan die größte Flüchtlingsgruppe.

Syrier auf der Flucht

Wie die Organisation UNHCR am Mittwoch in Genf mitteilte, lag der Anteil syrischer Bürger an der Zahl aller Flüchtlinge unter UNHCR-Mandat im ersten Halbjahr 2014 bei 23 Prozent. In den vergangenen 30 Jahren stellten demnach stets Flüchtlinge aus Afghanistan die größte Gruppe dar.

Palästinensische Flüchtlinge in Nahost stehen unter dem Mandat des speziell für sie zuständigen UN-Hilfswerks UNRWA. Die Zahl aller Flüchtlinge, für die das UNHCR zuständig ist, betrug den Angaben zufolge zur Jahresmitte 46,3 Millionen und damit 3,4 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. In der ersten Jahreshälfte 2014 mussten demnach 5,5 Millionen Menschen fliehen. Davon seien 1,4 Millionen Menschen über internationale Grenzen geflohen, alle anderen im jeweils eigenen Land.

Die Zahl afghanischer Flüchtlinge bezifferte das UNHCR auf 2,7 Millionen. Es folgen Somalia mit 1,1 Millionen, der Sudan mit 670.000 und der Südsudan mit 509.000 Flüchtlingen. Der Libanon und Jordanien nahmen den Angaben zufolge im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung die meisten Flüchtlinge auf.

18 Prozent mehr Asylbewerber

Weltweit stieg in den ersten sechs Monaten 2014 die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf fast 560.000. „Solange die internationale Gemeinschaft darin versagt, politische Lösungen für die anhaltenden Konflikte zu finden und neue Konflikte zu verhindern, werden wir es mit deren dramatischen humanitären Konsequenzen zu tun haben“, warnte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres.

Das Land, das weltweit die meisten Flüchtlinge beherbergte, war bis Ende Juni 2014 Pakistan, 1,6 Millionen Menschen. Danach folgen der Libanon (1,1 Millionen), Iran (982 000), die Türkei (824.000), Jordanien (737 000), Äthiopien (588.000), Kenia (537.000) und der Tschad (455.000). Nicht berücksichtigt sind in dem Bericht die fast fünf Millionen palästinensischen Flüchtlinge, da diese von der gesonderten UN-Hilfsorganisation UNRWA betreut werden.

„Mehr Solidarität“

Angesichts dieser Zahlen forderte Guterres: „Die internationale Solidarität muss unbedingt verstärkt werden, wenn wir nicht riskieren wollen, dass immer mehr verletzliche Menschen ohne ausreichende Hilfe bleiben.“

Besonders schwierig ist die Situation der Syrien-Flüchtlinge im Libanon, weil es dort keine offiziellen Flüchtlingslager gibt. Zurzeit wird sie durch einen Wintersturm mit heftigem Schneefall noch verschärft. Das UNHCR habe große Probleme, die Flüchtlinge zu erreichen, sagte ein UNHCR-Sprecher in Beirut der dpa am Mittwoch.