Türkei hebt Sperre für YouTube wieder auf

Türkei hebt Sperre für YouTube wieder auf
(dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

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Einen Tag nach der Blockade mehrerer Internetseiten in der Türkei haben die Behörden am Dienstag den Zugang zu YouTube und Twitter wieder freigeschaltet.

Seit dem frühen Morgen war die zum US-Konzern Google gehörende Videoplattform YouTube wieder erreichbar. Im Streit um Internet-Bilder einer Geiselnahme hatte die Türkei neben YouTube auch Twitter sperren lassen. Der Kurznachrichtendienst konnte aber bereits am Montagabend wieder aufgerufen werden, nachdem Twitter der türkischen Regierung zufolge der Löschung der Aufnahmen zugestimmt hatte. Im Netz waren Bilder von einem Staatsanwalt aufgetaucht, der mit einer Pistole bedroht wird. Der Jurist war kurz nach dem Sturm von Polizisten auf sein Büro seinen Verletzungen erlegen.

Die Aufnahmen im Internet stammten ursprünglich von den beiden Geiselnehmern einer linksextremistischen Gruppe, die so mit der Ermordung des Staatsanwalts gedroht hatten. Die türkische Regierung kritisierte, einige Medien hätten sich verhalten, als ob sie „terroristische Propaganda verbreiten würden“. Anders als Twitter und YouTube hatte Facebook der Gerichtsanordnung von vornherein entsprochen und den Zugang zu bestimmten Inhalten blockiert. Gegen die Anordnung sei aber Widerspruch eingelegt worden, erklärte der US-Konzern.

Bereits im März vergangenen Jahres war im Vorfeld von Kommunalwahlen der Zugang zu Twitter und YouTube zeitweise blockiert worden. Auf den Internetseiten waren Tonaufzeichnungen veröffentlicht worden, die Korruptionsvorwürfe im Umfeld des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan belegen sollten.