Turbo-„Irgäertchen“ in Hamm

Turbo-„Irgäertchen“ in Hamm
(Tageblatt Archiv )

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Der Kreisverkehr Robert Schaffner („Irgäertchen“) soll Mitte 2017 umgebaut und an das gestiegene Verkehrsaufkommen angepasst werden.

Passend ist der Name. Für viele Fahrschüler ist er ein Graus. Die Rede ist vom „Irgäertchen“. Viele Fahrspuren, zu viele Autos und noch mehr Verkehrsteilnehmer, die nicht wissen, wie man richtig durch den Kreisel fährt.

Es wird geblinkt, gehupt und gedrängelt, was das Zeug hält. Jeder, der hier reinfährt, will eigentlich nur wieder so schnell wie möglich raus – an der richtigen Ausfahrt wohlgemerkt.

Rond-Point Serra ist das Vorbild

Nun endlich soll sich am Rond-Point Robert Schaffner was ändern. Infrastrukturminister François Bausch und Roland Fox von den „Ponts et Chaussées“ stellten gestern das neue Projekt in allen Einzelheiten vor. Der „Irgäertchen“ wird nun zum „Turbo-Kreisel“, ähnlich dem Rond-Point Serra auf Kirchberg.

Und nicht nur das: Auch der zuführende Kreisverkehr in Sandweiler wird besser an den Verkehr angepasst. Die aktuelle Situation an beiden Kreisverkehren ist eher nervtötend für den Fahrer. Minutenlanges Warten an den Kreiseleinfahrten und dadurch bedingt mehr als ein Kilometer Rückstau bis zur Autobahn.

Mehr als 4.000 Fahrzeuge in den Spitzenzeiten

Besonders zu Spitzenzeiten ist hier kein Fortkommen möglich. Damit wird das eigentliche Ziel eines Kreisels, nämlich für einen flüssigeren Verkehr zu sorgen, vollkommen verfehlt. Über 4.000 Fahrzeuge benutzen den Rond-Point Robert Schaffner in den Abend- bzw. Morgenstunden.

Die Lösung bestehe in einer Vergrößerung der Kapazität, erklärt Roland Fox. Zusätzliche Fahrspuren bei den Einfahrten sollen den Platz für wartende Autos erhöhen, die in den Kreisel hineinfahren wollen. Durch diese Maßnahme soll der Rückstau verkürzt werden.

Verkehrsaufkommen wird weiter steigen

Weitere Fahrspuren an den Ausfahrten werden es ermöglichen, den Kreisel wieder schneller zu verlassen. Außerdem soll der Verkehr durch Ampeln und eine neue Anordnung der Spuren kontrolliert werden.

Eines ist klar: Das Verkehrsaufkommen wird weiterhin steigen. Bis 2020 geht man schätzungsweise von einer Steigerung in den morgendlichen Spitzenzeiten von 9 Prozent und in den abendlichen von 18 Prozent aus.

Sandweiler Kreisel wird ebenfalls vergrößert

Simulationen zufolge soll sich der Rückstau durch den Umbau an der Einfahrt N2-Hamm von über 1.000 m auf 210 m in den Abendstunden verkürzen. Und für die Verkehrsteilnehmer, die morgens von der A1 in den Kreisverkehr fahren, wird sich der Stau vermutlich auf 90 m (aktuell: über 500 m) verringern.

Ein Vorteil auch für alle, die diese Einfahrt nicht benutzen und nur weiterfahren wollen, denn oft staut sich der Verkehr hier bis in den Tunnel Cents. Am Sandweiler Kreisel wird sich die Situation nicht so drastisch verändern.

Mitte 2017 beginnen die Arbeiten am „Irgäertchen“

Eine Vergrößerung wird aber auch hier vorgenommen, um dem starken Verkehrsstrom des „Irgäertchen“ entgegenzuwirken.
Der Baubeginn für den Kreisverkehr Robert Schaffner ist für Mitte 2017 vorgesehen. Die Dauer des Bauvorhabens soll 280 Arbeitstage betragen.

In Anbetracht zukünftiger Baustellen auf den Autobahnen wird zudem ein Umleitungssystem installiert. Im Falle einer Sperrung der Autobahn wird der Fahrer dann über eine alternative, mit D gekennzeichnete Route zum Bestimmungsort geführt.