Tunnel bei Tokio stürzt ein

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Beim Einsturz eines Straßentunnels in Japan am frühen Sonntagmorgen sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das insgesamt 4,7 Kilometer lange Bauwerk brach auf einer Strecke von etwa 50 bis 60 Metern zusammen.

Rund 80 Kilometer westlich der japanischen Hauptstadt Tokio ist ein Teil des 4,3 Kilometer langen Sasago-Strassentunnels eingestürzt. Ungefähr 50 bis 60 Meter der Decke sei in der Mitte des Tunnels auf die Fahrbahn herabgestürzt, berichten verschiedene japanische Medien. Der Vorfall ereignete sich um zirka 8 Uhr Ortszeit.

Zahlreiche Autos auf der Spur des Chuo Expressway in Fahrtrichtung Tokio seien im Tunnel eingeschlossen worden, berichtete der TV-Sender NHK. Sofort drang starker Rauch aus dem Tunnel, weil mindestens drei Fahrzeuge nach der Kollision mit Deckenteilen Feuer fingen.

Brand ist gelöscht, erste Leichen entdeckt

Die Rettungskräfte waren zunächst nur bis auf etwa 300 Meter an die Unglücksstelle herangekommen. Wegen der starken Rauchentwicklung sei ein weiteres Vordringen in den Tunnel nicht möglich gewesen. Die Rettungsarbeiten mussten sogar kurzzeitig unterbrochen werden.

Nach etwa fünf Stunden konnte der Brand gelöscht werden. Wenig später wurden gemäss der französischen Nachrichtenagentur AFP die ersten Leichen aus dem Tunnel geborgen. Mehrere verkohlte Menschen seien aus einem Fahrzeug geholt worden. Wie viele Opfer es gegeben hat, steht noch nicht fest. Zunächst wurden sieben Menschen vermisst.

Viele konnten sich retten

Ein Frau wurde ins Spital gebracht, nachdem sie sich aus dem Tunnel retten konnte.«Wir wissen nicht genau, wie viele Autos eingeschlossen wurden», sagte ein Verkehrspolizist der AFP.

Ein NHK-Journalist berichtete, dass sich ein Teil der Tunneldecke zersetzte, als er gerade hindurch fuhr. „Ich kam gerade noch raus, aber es wurden Fahrzeuge eingeschlossen. Schwarzer Rauch kam aus dem Tunnel. Es schien, als sei ein Feuer ausgebrochen“, so der Reporter.

Ein weiterer Mann, der sich retten konnte, gab an, dass er ein Betonteil von der Decke fallen sah. Er habe gesehen wie ein verunfalltes Auto gebrannt habe. Über eine Stunde sei er gelaufen, bis er es endlich aus dem Tunnel geschafft habe.

Schwerster Tunneleinsturz seit 1996

Das Unglück ereignete sich rund 80 Kilometer westlich von Tokio auf einer vielbefahrenen Fernstrasse, die die Hauptstadt mit dem Westen des Landes verbindet. Warum es genau zum Deckeneinsturz im 4,3 Kilometer langen Sasago-Tunnel gekommen ist, ist noch unklar, sagte Polizeisprecher Yoshihiro Fukutani. Es ist der schwerste Tunneleinsturz in Japan seit 1996, als herabfallende Felsbrocken 20 Menschen töteten.