Treibstoff aus Abfallgas

Treibstoff aus Abfallgas
(Andreas Gebert)

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ArcelorMittal will aus Abfallgasen Ethanol herstellen, das Benzin beigemischt werden kann. Damit soll die CO2-Bilanz des Konzerns verbessert werden.

Bis zu 47.000 Tonnen Ethanol sollen in einer Anlage produziert werden, die der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal ab 2015 in Gent errichten wird. Das Projekt wird zusammen mit der Kohlestoff-Recycling-Firma LanzaTech, und Primetals Technologies, Technologie- und Dienstleistungsfirma in Eisen- und Stahlbranche, realisiert.

Das Ethanol soll unter anderem als Beimischung zum Benzin in PKW-Tanks fließen. 47.000 Tonnen würden reichen, um die Tanks von einer halben Millionen PKW mit dieser Mischung zu füllen, so der Konzern am Montag.

Hergestellt wird das Ethanol aus sogenannten Abfallgasen, die bei der Produktion von Stahl anfallen. Rund 50 Prozent des in der Chemie- und Stahlindustrie verwendeten Kohlenstoffs setzt Kohlenmonoxid frei. Bisher werden diese Gase verbrannt, zum Heizen und Antreiben von Stahlwerken genutzt. In beiden Fällen entsteht Kohlendioxid.

Mit der Technologie von LanzaTech würden diese Abfallgase wiederverwertet und mit Hilfe von Bakterien fermentiert, um Ethanol herzustellen. Jede Tonne Ethanol ersetze 5,2 Barrel Benzin und reduziere die CO2-Emissionen von ArcelorMittal um 2,3 Tonnen, so der Konzern.

Das Projekt soll 87 Millionen Euro kosten. Die Produktion von Bioethanol soll Mitte 2017 starten.