/ Tote und Verletzte bei Krawallen
Sie stürmten den Sitz der Regionalregierung und das Polizeirevier in Lemberg (Lwiw), wie ein AFP-Reporter berichtete. Unterdessen stieg die Zahl der Toten bei den Auseinandersetzungen in Kiew weiter an. Nach jüngsten Angaben der Behörden wurden bei den Krawallen
auf dem Maidan sechs Polizisten und fünf Zivilisten getötet. Zudem wurden zwei weitere Leichen entdeckt, die allerdings keine Zeichen von Gewaltanwendung aufwiesen.
Der Oppositionspolitiker Vitali Klitschko fuhr am späten Abend zum Amtssitz von Präsident Viktor Janukowitsch. Das teilte Klitschkos Sprecherin am Dienstagabend mit. Auch der frühere Außenminister und Regierungsgegner Arseni Jazenjuk wurde nach Medienberichten zu dem Treffen erwartet. Klitschko forderte den Westen zur Intervention auf. Die Spitzen demokratischer Staaten dürften nicht tatenlos zusehen, „wie ein blutiger Diktator sein Volk tötet“, sagte Klitschko einer Mitteilung seiner Partei Udar (Schlag) zufolge.
Hochburg
Bei den Straßenschlachten zwischen Regierungsgegnern und Sicherheitskräften wurden dem Innenministerium zufolge außerdem 160 Polizisten verletzt, 35 von ihnen schwer. In Lemberg warfen 500 Regierungsgegner Steine auf den Sitz der Regionalregierung und drangen dann in das Gebäude ein, ohne auf Widerstand zu stoßen. Etwa hunderte Protestierende stürmten sodann den Sitz der regionalen Polizei. Lemberg ist eine Hochburg der Regierungsgegner, die für eine beschleunigte Annäherung der Ukraine an die Europäische Union antreten.
Nach knapp einem Monat relativer Ruhe hatte sich die Lage in der Hauptstadt im Laufe des Dienstags dramatisch zugespitzt. Die Sicherheitskräfte begannen am Abend nach Ablauf eines Ultimatums mit der Räumung des Unabhängigkeitsplatzes (Maidan), dem Zentrum der Regierungsgegner.
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