Todesurteil gegen Mursi bestätigt

Todesurteil gegen Mursi bestätigt
(Khaled Elfiqi)

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Ein Kairoer Gericht hat das Todesurteil gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi wegen eines Gefängnisausbruches bestätigt.

Ein Kairoer Gericht hat am Dienstag das Todesurteil gegen den ehemaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi (63) bestätigt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Islamist Anfang 2011 gemeinsam mit der palästinensischen Hamas und der libanesischen Hisbollah eine Flucht aus dem Gefängnis organisiert hatte. Gegen das Urteil wird jetzt automatisch eine Berufungsverhandlung eingeleitet.

Der heute 63 Jahre alte Mursi war der erste freigewählte Präsident des Landes. Mursi hatte 2012 als Kandidat der islamistischen Muslimbruderschaft die Wahl gewonnen. Im Juli 2013 wurde er nach Massenprotesten vom Militär gestürzt.

Die Juristen bekräftigten mit der Entscheidung am Dienstag ihren international heftig kritisierten Richterspruch von Mitte Mai. Zuvor hatten sie die Meinung des ägyptischen Mufti in ihre Entscheidung einbezogen. Ursprünglich wollte das Gericht sein Urteil einen Tag vor dem Berlin-Besuch des heutigen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi Anfang Juni verkünden.

Muslimbrüderschaft

Seit dem Sturz des islamistischen Präsident Mohammed Mursi im Sommer 2013 geht Kairo hart gegen Islamisten vor. Die Muslimbruderschaft ist in Ägypten ebenfalls als Terrororganisation eingestuft. Todesurteile gegen Islamisten in Massenverfahren lösten weltweit scharfe Kritik aus.

Die Regierung unter Staatschef Abdel Fattah al-Sisi macht die Muslimbrüder für etliche Terroranschläge verantwortlich. Die Islamisten weisen den Vorwurf jedoch zurück. Für sie war der Sturz Mursis „ein Putsch“ gegen einen frei gewählten Präsidenten.

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