Todesstrafe für Mubarak gefordert

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(dpa)

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Die ägyptische Staatsanwaltschaft hat im Prozess gegen Husni Mubarak erneut die Todesstrafe für den früheren Präsidenten des Landes gefordert.

Mubarak habe den Einsatz scharfer Munition gegen friedliche Demonstranten autorisiert und müsse dafür die Höchststrafe erhalten, sagte Staatsanwalt Mustafa Suleiman am Montag in seinem Schlussplädoyer – eine Forderung, die er bereits in seinem Eröffnungsplädoyer gestellt hatte.

Auch für den langjährigen Innenminister Habib al Adli und vier hochrangige Mitglieder von Mubaraks Sicherheitsapparat forderte Suleiman die Todesstrafe. „Das ist kein Fall, in dem es um die Tötung von einer, zehn oder 20 Zivilpersonen geht, sondern der Fall einer ganzen Nation“, sagte er. Nach Schätzungen der Regierung kamen bei der blutigen Niederschlagung der Proteste vor einem Jahr 850 Menschen ums Leben.

Mittwoch Schlussplädoyer

Der 83-jährige Mubarak hörte den Worten des Staatsanwalts aufrecht sitzend in seinem Krankenhausbett zu, das in einem Käfig im Gerichtssaal stand. Sein Sohn Gamal flüsterte ihm immer wieder etwas ins Ohr. Der ältere Sohn Alaa hielt einen Koran in den Händen und schritt während des Schlussplädoyers nervös durch den Käfig der Angeklagten. Beide Söhne sind im selben Prozess wegen Korruption angeklagt.

Das Schlussplädoyer der Anwälte des Expräsidenten, der Ägypten fast 30 Jahre lang regierte, wird für Mittwoch erwartet. An diesem Tag soll der Vorsitzende Richter Ahmed Rifaat auch ein Datum für die Urteilsverkündung festlegen. Außerdem ist es den Angeklagte erstmals erlaubt, sich zu den Vorwürfen gegen sie zu äußern, nachdem sie sich nicht schuldig bekannt haben.