Mittwoch3. Dezember 2025

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Tochter als Alibi

Tochter als Alibi
(dpa)

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In der Affäre um einen angeblichen Vergewaltigungsversuch gibt es überraschende Berichte über ein mögliches Alibi des IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn.

Der in New York festgenommene Strauss-Kahn war nach Informationen der Zeitung „Le Monde“ in der Stadt, um seine Tochter zu treffen. Er habe seine Hotelrechnung um 12.28 Uhr bezahlt und sich anschließend mit ihr zum Essen getroffen, berichtete die Zeitung. Die Polizei hatte nach CNN-Angaben erklärt, das Zimmermädchen habe die Suite Strauss-Kahns gegen 13.00 Uhr Ortszeit betreten, ohne zu wissen, dass sich dort jemand aufhalte. Anschließend habe der IWF-Chef die Frau attackiert.

Laut „Le Monde“ fuhr Strauss-Kahn nach dem Essen mit seiner Tochter direkt zum Flughafen. Um 15.40 Uhr habe er für den Flug nach Paris eingecheckt, der eine Stunde später starten sollte. Das Ticket habe er lange im Voraus gebucht. Französische Medien betonten, Strauss-Kahn könne jede Air-France-Maschine auch kurzfristig nutzen.

Präsidentschafts-Kandidat

In Paris habe Strauss-Kahn politische Gespräche mit Blick auf die Präsidentschaftswahl führen wollen, bei der er als aussichtsreichster Kandidat galt, berichtet „Le Monde“. Bislang hat er seine Kandidatur noch nicht offiziell erklärt. Anschließend wollte er am Sonntag nach Berlin weiterreisen, um sich dort mit der deutschen Bundeskanzlerin zu treffen.

Nach Informationen des französischen Radiosenders RMC wollen Strauss-Kahns Anwälte demnächst Beweise für das Essen mit seiner Tochter vorlegen. Nach ihrer Ansicht bietet das Essen ein Alibi für den Zeitpunkt des mutmaßlichen Vergewaltigungsversuchs. Die Anwälte wollten außerdem argumentieren, dass das Zimmermädchen möglicherweise ein finanzielles Interesse gehabt habe, den IWF-Chef der versuchten Vergewaltigung zu beschuldigen, berichtete RMC. Die Anwälte bestätigten dies zunächst nicht.