Die ansehnlichen Zahlen über Bruttoinlandprodukt, Bilanzsumme von Banken und anderen Finanzeinrichtungen zeigen nur die eine, rein ökonomische Seite des Luxemburger Modells. Die andere weniger glänzende wird anhand von sozialen Indikatoren gemessen.
Eine Zahl sticht dabei besonders hervor: 2009 waren fast 15 Prozent der Haushalte Luxemburg armutsgefährdet – Tendenz steigend, stellt die Privatangestellen-Kammer CSL fest.Sie untersucht jedes Jahr die soziale Befindlichkeit des Landes. Bedenklich sei, dass insbesondre jeder zweite, alleinerziehende Haushalt davon betroffen sei. Zunehmendes Armutsrisiko auf der einen Seite, wachsender Wohlstand auf der anderen. Die Einkommenslage bei den fünf bestverdienenden Haushalten sei überdurchschnittlich stark angestiegen. Die Ungleichheiten nehmen stark zu, so CSL-Präsident Jean-Claude Reding am Mittwoch bei der Vorstellung der diesjährigen Ausgabe des Sozialpanaromas seines Hauses.
Gemessen wird der Gesundheitszustand der Luxemburger Gesellschaft anhand diverser sozialer Indikatoren. Einer von ihnen ist die Erwerbslosigkeit. Hier schlage sich Luxemburg im EU-Vergleich noch relativ gut, hieß es am Mittwoch. Doch Klassenbester sei man längst nicht mehr. Die Niederlande und Österreich hätten niedrigere Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen.
Kaum zufriedenstellend ist für die CSL auch die Entwicklung im Bereich Sicherheit am Arbeitsplatz. Bei den schweren Arbeitsunfällen liege man im Mittelfeld; im Bausektor gehöre man sogar zum Spitzenfeld.
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