/ Terrorangriff in Sydney vereitelt
Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurden am Vortag in den westlichen Außenbezirken der Stadt zwei Männer festgenommen und Waffen sowie Videomaterial beschlagnahmt. Der Angriff sollte demnach am Dienstag in Sydney ausgeführt werden. Wer Ziel der Attacke sein sollte, blieb zunächst unklar.
Die Vizepolizeichefin des Bundesstaats New South Wales, Catherine Burn, sagte vor Journalisten, die geplante Attacke hätte „im Einklang“ mit von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannten Botschaften gestanden. Ihren Angaben zufolge wurden die 24 und 25 Jahre alten Männer nach einschlägigen „Informationen“ und Hinweisen festgenommen. Zudem wurden eine Machete, ein Jagdmesser, Videoaufnahmen sowie eine selbst erstellte IS-Flagge beschlagnahmt. In dem Video sprach demnach ein Mann über den Anschlag.
Mit einem Messer
Zu dem geplanten Angriff sagte Burn, dieser hätte am Dienstag in Sydney ausgeführt werden sollen, offenbar mit einem Messer. Noch sei aber unklar, ob die Polizei, das Militär oder jemand aus der Bevölkerung das Ziel gewesen wäre. Auch zur Frage, ob jemand hätte enthauptet werden sollen, äußerte sie sich zurückhaltend und sagte, das wisse die Polizei bislang nicht. Für derlei Gräueltaten ist der IS bekannt. Den Behörden waren die festgenommenen Männer den Angaben zufolge vorher nicht bekannt.
Verantworten müssen sie sich nun wegen der Vorbereitung eines Terrorakts. Ihnen wurde am Mittwoch eine Freilassung auf Kaution verwehrt. Aus Sicherheitsgründen wurde die weitere Verhandlung des Falls auf Donnerstag verschoben. Premierminister Tony Abbott sagte zu den Festnahmen, „bedauerlicherweise“ gebe es in der Mitte der Gesellschaft Menschen, „die uns schaden wollen“. Die Regierung werde aber weiterhin höchst wachsam sein. Der Regierungschef von New South Wales, dessen Hauptstadt Sydney ist, Mike Baird, sprach von einem „katastrophalen“ Vorfall, der habe verhindert werden können. „Dafür sollten wir sehr dankbar sein.“ Bereits im September hatte Australien die Terrorwarnstufe im Land erhöht. Bei Anti-Terror-Einsätzen in Sydney und Brisbane hatte es damals zahlreiche Festnahmen gegeben.
Die australische Regierung unterstützt den Kampf gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien. Die Behörden schätzen, dass sich wiederum bereits über 90 Australier dem Kampf in der Region auf Seiten der Dschihadisten angeschlossen haben. Im Dezember hatte zudem eine Geiselnahme in einem Café in Sydney die Nation geschockt. Der Islamist Man Haron Monis hatte über 16 Stunden lang mehrere Menschen in seiner Gewalt, bevor das Gebäude von der Polizei gestürmt wurde. Monis sowie zwei Geiseln wurden bei der Belagerung getötet.
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