Tausende von Gaddafis Raketen verschwunden

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Der gestürzte libysche Machthaber Gaddafi hatte 20 000 Flugabwehrraketen gekauft. Von 5000 Raketen fehlt inzwischen jede Spur. Der Übergangsrat befürchtet, sie könnten in falsche Hände geraten sein.

Aus den Waffenarsenalen des gestürzten libyschen Machthabers Muammar Gaddafi sind nach Angaben der neuen Führung des Landes fast 5000 Flugabwehrraketen des Typs SAM-7 verschwunden.

Unter Gaddafi habe Libyen rund 20 000 dieser Raketen aus sowjetischer oder bulgarischer Produktion gekauft, sagte der Rüstungsbeauftragte des Nationalen Übergangsrates, Mohamed Adia, am Samstag in der Küstenstadt Bengasi.

Von 5000 Raketen fehlt jede Spur

Mehr als 14 000 dieser Raketen seien eingesetzt oder verschrottet worden, die meisten von ihnen seien in der Stadt Sintan südwestlich von Tripolis deponiert gewesen.

„Rund 5000 SAM-7 fehlen und sind irgendwo. Leider besteht die Möglichkeit, dass einige dieser Raketen in die falschen Hände gelangt sind, etwa im Ausland“, sagte der General bei einer Pressekonferenz in einem früheren Waffendepot Gaddafis in Bengasi.

Furcht vor Terrorangriffen

Die SAM-7 ähnelten den Stinger-Raketen aus US-Produktion, seien leicht in der Handhabung und könnten etwa genutzt werden, um ein Passagierflugzeug abzuschiessen. Für den Übergangsrat komme deren Nutzung allerdings nicht in Frage, da die Raketen auf Militärtechnologie der 1970er Jahre basierten und somit veraltet seien.

Experten in westlichen Staaten warnen vor einer Verbreitung der Flugabwehrraketen und befürchten, dass etwa Extremisten der Terrororganisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi) damit Passagierflugzeuge angreifen könnten. Im November 2002 wurde eine SAM-7-Rakete auf ein israelisches Verkehrsflugzeug im kenianischen Mombasa abgefeuert, die aber ihr Ziel verfehlte.