Zu Protesten kam es am Mittwochabend (Ortszeit) in 18 Bundesstaaten, wie das Portal „O Globo“ berichtete. Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Staatschefin Dilma Rousseff und verurteilten die Ernennung des unter Korruptionsverdacht stehenden Lula zum Kabinettschef. In der Hauptstadt Brasília setzte die Polizei Tränengas gegen randalierende Demonstranten ein, wie es hieß.
Abgehörtes Telefonat
Für zusätzliche Aufregung sorgte die Veröffentlichung eines abgehörten Telefonats, das von Ermittlungsrichter Sérgio Moro genehmigt worden war. Das Gespräch wird dahingehend interpretiert, dass Rousseff darin Lula erklärt, ihn mit der Ernennung vor einer möglichen Verhaftung bewahren zu wollen. Gegen den 70-Jährigen laufen Korruptionsermittlungen, unter anderem wegen Ungereimtheiten bei einem Luxusapartment an der Atlantikküste. Offiziell soll Lula dabei helfen, Brasiliens Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Rousseff kritisierte die Veröffentlichung des Mitschnitts scharf.
Bereits am Wochenende waren mehr als drei Millionen Menschen für eine Amtsenthebung der Präsidentin auf die Straße gegangen.
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