Strong und stable in den Abgrund

Strong und stable in den Abgrund
(AFP)

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Was für ein Disaster für Theresa May. In der Hoffnung auf eine stärkere Mehrheit im Parlament rief sie Neuwahlen aus. Nun steht ihre Partei vor einem Scherbenhaufen - und May selber vor ihrem politischen Ende. Ein Kommentar.

Klar, Theresa Mays Tories haben nach wie vor die Mehrheit. Aber keine absolute mehr. May braucht nun einen Koalitionspartner. Oder zumindest einen, der eine Minderheitsregierung ihrer Tories stützt.

Außer den Brexit-Enthusiasten von der nordirischen DUP kommt da keiner in Frage. DUP-Frontfrau Arlene Foster lässt sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen. Die Pflöcke scheinen bereits gesteckt. Das kann für den Frieden in Nordirland nichts Gutes bedeuten. Das bedeutet auch nichts Gutes für die Brexit-Verhandlungen.

May hatte die Neuwahlen ausgerufen, um sich weniger erpressbar zu machen gegenüber ihren eigenen Abgeordneten. Auch bei den Tories waren einige nicht einverstanden mit den Hard-Brexit-Gelüsten ihrer Premierministerin.

Nun ist das Gegenteil eingetreten. May gerät nicht nur verstärkt unter den Druck der Abweichler der eigenen Parteilinie in Sachen EU-Austritt. May lässt die Unionisten aus Belfast die Spielregeln mit diktieren. Was für eine Blamage! Was für ein Unding für jeden aufrechten britischen Konservativen – oh my gosh!

Mays politisches Ende ist eingeläutet. Sie will am Freitagnachmittag zwar noch zur Queen, um sich den Auftrag zur Regierungsbildung abzuholen. Den wird sie wohl bekommen. Das nächste, was May dann bekommen dürfte, ist der innerparteiliche Dolchstoß. Boris Johnson steht schon bereit.