Stresstest unter Ausschluss der Nachbarn

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Alle sind für den Stresstest im AKW Cattenom. Dabei sein dürfen Frankreichs Nachbarn jedoch nicht. Am Mittwoch trafen sich die Spitzenpolitiker der Region in Metz.

Das AKW Cattenom und insbesondere seine Sicherheit standen im Mittelpunkt des außergewöhnlichen Gipfeltreffens der Großregion am Mittwoch in Metz. Viel Neues konnten die beteiligten Politiker der wartenden Presse im Anschluss nicht sagen.

Natürlich wird der Stresstest für AKW-Anlagen auch in Cattenom durchgeführt. So wie es von der EU-Kommission vorgesehen ist. Und sollte der Atommeiler die Prüfung nicht bestehen, werde die Anlage dichtgemacht. Darüber waren sich Premierminister Jean-Claude Juncker und Innenminister Jean-Marie Halsdorf (Luxemburg), Ministerpräsident Peter Müller (Saarland), der Präsident des Regionalrats Lothringens Jean-Pierre Masseret, der Gouverneur der Provinz Namur Denis Mathen (Belgien) und die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad einig.

Flugzeuge und Cyberattacken

Beim Stresstest sollen auch die Folgen eines Flugzeugabsturzes, eines terroristischen Angriffs und von Cyberattacken geprüft werden, vereinbarten die Vertreter der drei Länder. Die Forderung des Saarlands und Luxemburgs gleich bei der Durchführung der Stresstests mit dabei zu sein, lehnten die französischen Vertreter jedoch ab. Den Nachbarn sollen jedoch die Ergebnisse der Prüfung mitgeteilt werden, hieß es am Mittwoch nach dem Treffen.

Auf taube Ohren stieß Saarlands Peter Müller auch mit seinem Wunsch, beim Stresstest die strengeren Kriterien der Nachbarländer, in diesem Fall Deutschlands, anzuwenden. Eine Antwort schuldig blieben die französischen Vertreter bei der Frage nach der Restlaufzeit für die Nuklearreaktoren von Cattenom. Stärker zusammenarbeiten will man bei der Vorbereitung von Notfallplänen und der Auswertung der Messdaten bezüglich der radioaktiven Belastung der Umwelt.

Ende des Jahres, nach der Durchführung des Stresstests, wollen sich die Spitzenpolitiker der Großregion nochmals treffen.