Strengere Regeln für Biosprit

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Brüssel will den Einsatz von Biosprit begrenzen. Dazu machen EU-Energiekommissar Günther Oettinger und Klimakommissarin Connie Hedegaard an diesem Mittwoch (17.) Vorschläge.

Während vor einigen Jahren Kraftstoffe aus Pflanzen noch als grüne Alternative zu fossilen Brennstoffen galten, hegt auch die EU-Behörde nun Zweifel am ökologischen Sinn der Bio-Antriebsmittel. Künftig will sie die Folgen für Klima und Nahrungsmittelsicherheit stärker berücksichtigten.

So soll der Anteil von Biosprit aus Nahrungspflanzen im Verkehrsbereich bis zum Jahr 2020 auf fünf Prozent beschränkt werden, wie aus einem Entwurf des Vorschlags hervorgeht. Für Antriebsstoff aus Rüben, Mais oder Getreide könnte die staatliche Förderung auf Dauer wegfallen. Außerdem würde die Klimabilanz von Biosprit schlechter ausfallen.

Schlechte Klimabilanz

Grund für den Kurswechsel beim einstigen Öko-Hoffnungsträger Biosprit ist seine ökologische Gesamtbilanz. Zwar ist etwa Raps ein nachwachsender Rohstoff – doch wenn für den Anbau ganze Waldgebiete abgeholzt werden, fällt die Klimabilanz womöglich nicht mehr positiv aus. Solche Effekte will die EU-Kommission bei der Umweltbewertung der Kraftstoffe künftig berücksichtigen.

Als Alternative zu konventionellen Biokraftstoffen will die EU-Kommission auf Biokraftstoffe der zweiten oder dritten Generation setzen. Diese könnten etwa aus Algen, Abfall oder Stroh kommen. Während Umweltschützern die bisher bekannten Vorschläge zu lasch waren, wehrte sich die Biosprit-Branche heftig. Vertreter bemängeln vor allem fehlende Planungssicherheit – nachdem Biokraftstoffe erst gefördert wurden, treffe sie eine mögliche Wende hart.

Damit die Vorschläge in Kraft treten können, brauchen sie die Zustimmung von Europaparlament und EU-Staaten.