Sein Anwalt Jean Veil sagte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, Strauss-Kahn bestreite die „verleumderischen Darstellungen“ in dem Buch „La ballade de Rikers Island“ des Autors Régis Jauffret. Er werde daher auch gerichtlich gegen den Verlag Seuil und den Sender France Inter vorgehen, auf dem sich der Autor am Vormittag geäußert hatte. Der Autor gebe „vollkommen erfundene Gespräche“ wider, die den Ermittlungen der US-Justiz widersprächen, kritisierte der Anwalt.
Er erinnerte daran, dass die Staatsanwaltschaft darauf verzichtet habe, die Vorwürfe der Vergewaltigung, die von dem Zimmermädchen Nafissatou Diallo erhoben worden waren, weiter zu verfolgen. In dem Buch wird die Affäre aufgegriffen, der einstige französische Minister aber nicht namentlich erwähnt. Jauffret sagte dazu bei France Inter, dies habe keine rechtlichen, sondern literarische Gründe gehabt. Der Verlag Seuil erklärte auf Anfrage, er habe bislang keine Ladung erhalten und werde daher keinen Kommentar abgeben. Dasselbe gelte für Jauffret.
Der IWF-Chef war am 14. Mai 2011 kurz vor der Abreise aus New York unter dem Vorwurf der Vergewaltigung des Zimmermädchens Diallo in dem Hotel Sofitel festgenommen worden. Strauss-Kahn galt damals als Favorit für die Präsidentschaftskandidatur der französischen Sozialisten. Die strafrechtlichen Ermittlungen wurden letztlich aber eingestellt wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit von Diallo. Ein zivilrechtlicher Prozess wurde im Dezember 2012 mit der Unterzeichnung einer geheim gehaltenen finanziellen Einigung beendet.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können