Samstag15. November 2025

Demaart De Maart

Strategic Airlines im Visier der Gewerkschaften

Strategic Airlines im Visier der Gewerkschaften

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG – Strategic Airlines, eine auf Findel ansässige australische Charterfirma organisiert seit dem 15. November 2011 Militärflüge in den Afghanistan, ohne zuvor sein Personal informiert zu haben.

Der Fluggesellschaft wird vorgeworfen, ihr Personal gezwungen zu haben, an NATO-Flügen nach Afghanistan teilzunehmen. „Dabei sind die Piloten und das Bordpersonal keine Militärangehörigen“, unterstreicht OGBL-Zentralsekretär, Hubert Hollerich, in einem Schreiben. Das Personal habe Angst. Es wurde nie gefragt, ob es an solchen Aktionen teilnehmen wolle, und hätte auch nie eine spezielle Ausbildung oder Schutzkleidung bekommen, so Hollerich weiter.

Ende November schon hatte der OGBL die Minister Jean Asselborn (Außenminister) und Claude Wiseler (Transportminister) über die Flüge informiert. Der Transportminister betont in seiner Antwort auf den Brief der Gewerkschaft, dass Strategic Airlines die Flüge erst nach eingehender Analyse der Sicherheitslage im Landegebiet genehmigt hätten. Des Weiteren seien die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Die „Direction de l’aviation civile“ behalte die Lage genau im Auge, versicherte der Minister weiter und betont, dass andere Fluggesellschaften, wie die Lufthansa, Austrian Airlines, Olympic oder Turkish Airlines ebenfalls regelmäßig die Flughäfen der Krisengebiete (Kabul in Afghanistan und Erbil in Irak) anflögen.

Vorsichtiger Außenminister

Außenminister Asselborn ist vorsichtiger in seiner Antwort. Er hätte das Dossier an die zuständigen Stellen weiter geleitet. Er bestätigt lediglich, dass einige Regionen, die von Strategic Airlines angeflogen werden, gefährlich seien. Er werde seine Antwort im Rahmen einer parlamentarischen Frage des Abgeordneten Serge Urbany (déi Lénk) geben.

In der Zwischenzeit wurde das Dossier jedoch an die ITF (Internationale Transportarbeiter-Föderation) weitergeleitet. In einem Brief an die Generaldirektion der Airline betont die internationale Gewerkschaft, dass im Falle von Militärflügen eine zivile Fluggesellschaft immer das Recht habe, solche Flüge abzulehnen. Es sei inakzeptabel, dass die Führung der Airline nicht mit den Gewerkschaften über diese Fragen reden will. Die ITF setzte auch die ITUC (Internationaler Gewerkschaftsverband) über das Problem in Kenntnis. Es müssten unbedingt Schritte gegen diese Firma eingeleitet werden, so die Gewerkschaften.

Strategic Airways hat sich erst im Herbst 2010 in Luxemburg niedergelassen. Zuvor hatte sie ihre Lizenz in Frankreich verloren. Die Behörden hatten Sicherheitsbedenken angemeldet. Die Gesellschaft beschäftigt rund 40 Personen und funktioniert wie ein Taxi-Betrieb. Sie stellt Privatpersonen und Firmen Flugzeuge und Crew zur Verfügung.