Ein anscheinend frustrierter IS-Kämpfer hat dem Sicherheitschef der Terror-Miliz einen Datensatz von rund 22.000 mutmaßlichen Dschihadisten der Terrororganisation gestohlen und dem britischen TV-Sender Sky News zugespielt. Auch Steve Duarte soll auf der Liste sein. Das berichten portugiesische Medien. Sie berufen sich auf den portugiesischen Geheimdienst „Serviço de Informações de Segurança“.
(Aktualisierung 16.03.2015) Die portugiesische Innenministerin Constança Urbano de Sousa bestätigte gegenüber dem Staatssender RTP, dass man Kenntnis von der Liste habe. Ob auch Steve Duarte auf der Liste steht, weiß sie nicht.
Luxemburg prüft noch
Die brisante Namensliste beschäftigt auch den Geheimdienst in Luxemburg. Auf Nachfrage vergangenen Freitag bestätigte man im Staatsministerium, dass der SREL die Informationen prüft (Link). Ob Steve Duarte auf der Liste auftaucht, wusste man zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht.
Steve Duarte, Sohn portugiesischer Einwanderer, aus Meispelt hatte sich 2010 radikalisiert. Er war in Algerien auch kurzzeitig mit einer Frau verheiratet. Er taucht ab und reist im Oktober 2014 über Portugal nach Syrien. Er wird von den Sicherheitsdiensten in Luxemburg auch in Verbindung mit dem Gebetshaus der „Association multiculturelle de l’Ouest“ (A.M.C.O. Link) in Esch/Alzette gebracht.
Interview im Fernsehen
Anfang Februar 2016 tauchte der junge Mann in einem IS-Exekutionsvideo auf. Darin warnt er Staaten wie Spanien vor Angriffen auf den Islamischen Staat. Am Ende des Films schießt er einem Mann vor sich in den Hinterkopf.
Ende Februar gibt der junge Mann dem staatlichen Fernsehen in Portugal RTP (Radiotelevisão Portuguesa) ein Interview und verteidigt seinen Kampf für den Islamischen Staat (Link).
IS-Rekruten aus 51 Staaten
Es scheint eine Goldgrube für Geheimdienste zu sein. Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte der britischen TV-Sender Sky News, dass er die Namen und persönliche Daten von mehr als 22.000 Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besitzt.
Die IS-Rekruten aus mehr als 51 Ländern hätten vor ihrer Aufnahme einen Bogen mit 23 Fragen zu Telefonnummer, Adresse, Angehörigen, Blutgruppe, Ausbildung und anderen Daten ausfüllen müssen, berichtete Sky News. In der Liste ist jetzt auch Steve Duarte aufgetaucht. Das bristante Material soll nun bei der Strafverfolgung helfen.
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