/ Steuervermeidung "in industriellem Maßstab"

(dapd)
Ein Ausschuss des britischen Parlaments hat der Unternehmensberatung PwC vorgeworfen, ihren Kunden bei der Steuervermeidung geholfen zu haben – und zwar „in industriellem Maßstab“. Die Ermittlungen in der Affäre um mögliche Steuerdeals zwischen EU-Ländern und internationalen Konzernen hätten gezeigt, dass PwC die Unternehmen in Sachen Steuervermeidung beriet, erklärte die Vorsitzende des Rechnungsausschusses, Margaret Hodge, am Freitag. PwC wies die Vorwürfe zurück.
Ziel der Konzerne und ihrer Berater sei es gewesen, Unternehmenssteuern zu minimieren. In Ländern mit hohen Unternehmenssteuern seien Gewinne reduziert worden, und zwar durch Überweisungen an Tochterfirmen im steuergünstigen Luxemburg, erklärte Hodge.
Verhaltenskodex
Zu den Konzernen, die PwC beraten habe, gehörten Amazon, Ikea, Burberry, Accenture, Coca-Cola und Vodafone. Der Ausschuss forderte die britischen Steuerbehörden auf, sich die Arbeit von Unternehmensberatungen genau anzuschauen. Die Behörden müssten dafür sorgen, dass Steuern dort gezahlt werden, wo eine Firma ihre Geschäfte macht. Nötig sei auch ein neuer Verhaltenskodex für Steuerberater.
PwC erklärte, es müsse sicherlich „noch mehr tun, um unsere positive Rolle im Steuersystem und bei der Hilfe für Unternehmen“ zu erklären. Das Steuersystem sei zu kompliziert, weil Regierungen bei Investitionen und Steuereinnahmen im Wettbewerb stünden. Anfang November hatte ein internationales Recherchenetzwerk detailliert über hunderte Fälle berichtet, in denen multinationale Konzerne in Luxemburg auf Kosten anderer EU-Länder Steuerzahlungen vermeiden. In der „Luxleaks“ genannten Affäre wurden auch zwei Mitarbeiter von PwC belastet.
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