Steuerfahnder in Griechenland attackiert

Steuerfahnder in Griechenland attackiert
(AP/Archiv)

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Aus Wut auf Steuerfahnder haben aufgebrachte Einwohner der griechischen Insel Hydra in der Nacht zu Samstag eine Polizeistation belagert.

Der Grund: Steuerfahnder hatten zuvor den Besitzer eines der bekanntesten Tavernen der vor Athen liegenden Insel festgenommen, weil er und seine Mutter keine Quittungen ausgaben. Die Steuerfahnder wurden auf dem Weg zur Polizeistation attackiert.

Die Demonstranten schleuderten Steine, Feuerwerkskörper und Leuchtkugeln auf die Polizeistation. Schließlich wurde die Stromleitung der Polizeistation durchtrennt, berichtete das griechische Fernsehen weiter. Aufgebrachte Bürger verhinderten im Hafen von Hydra außerdem das Anlegen eines Bootes, mit dem der festgenommene Tavernenbesitzer nach Piräus zur Staatsanwaltschaft gebracht werden sollte.

Polizei rettet Steuerfahnder

Am Samstagnachmittag kamen Bereitschaftspolizisten aus der Hafenstadt Piräus auf die Insel, um die Steuerfahnder zu befreien, hieß es. Wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur dpa sagten, warfen die Ladenbesitzer den Steuerfahndern vor, sie mit ihren Kontrollen „fertig machen zu wollen“. „Wir haben kaum noch Arbeit und die (die Steuerfahnder) nehmen uns noch fest“, sagte ein Barbesitzer.

Bei Kontrollen der Steuerfahndungsbehörde wurden Anfang August mehr als 600 Restaurants, Bars und Tavernen sowie andere touristische Unternehmen kontrolliert. Dabei wurden 2010 steuerliche Unregelmäßigkeiten festgestellt. In den meisten Fällen gaben die Unternehmer keine Quittungen aus. Dabei kassierten sie zwar die Mehrwertsteuer, steckten sie aber in die eigene Tasche, sagte ein Mitarbeiter der Steuerfahndung der Nachrichtenagentur dpa.