Stadt Trier will keine weiteren Bordelle

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Trier hat genug Rotlicht-Milieu, meint die Stadtverwaltung - und will die Ansiedlung weiterer Bordelle verhindern. Viele Freier kommen aus Frankreich und Luxemburg in die Etablissements der Moselstadt.

Die Stadt Trier will die Ansiedlung weiterer Bordelle verhindern. „Es reicht. Wir haben genug Betriebe für eine Stadt von 100.000 Einwohnern“, sagte Ordnungsdezernent Thomas Egger am Mittwoch. Zuletzt habe die Zahl der Bordelle und einschlägiger Häuser zugenommen. Wie viele Prostituierte in Trier ihre Dienste anböten, sei unbekannt, da sie sich nicht anmelden müssten. Deren Zahl werde vage auf rund 120 geschätzt, hieß es. Bordelle soll es etwa 15 geben, fünf Frauen arbeiteten als Straßenprostituierte.

Trier werde wegen der Nähe zu Luxemburg und Frankreich stark von Freiern aus diesen Ländern besucht, sagte Florence Humbert von der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ in Trier. In Luxemburg und Frankreich seien Bordelle verboten. „Deutschland ist ein Paradies für Zuhälter und Freier“, meinte sie. Ihrer Ansicht nach ist die Zahl der Prostituierten in Trier viel höher.

Um Prostitution besser kontrollieren zu können, müsse sie dem Gewerberecht unterstellt werden, forderte Egger. Dann müssten Prostituierte sich anmelden, Betriebe bestimmte Voraussetzungen erfüllen. „Wir haben in Deutschland bei der Ausübung von Berufen so viele Vorschriften, nicht aber bei der Prostitution.“ Seit Oktober 2012 erhebt Trier eine Sexsteuer. Derzeit arbeitet die Kommune an einem neuen Konzept zur Prostitution. In einer Verordnung solle eine Höchstzahl an Bordellen festgelegt werden, die Trier verträgt.