/ Sprachenstreit um Nationalstadion

(dpa/Symbolbild)
In der für die Fußball-Europameisterschaft 2020 vorgesehenen Arena müsse es „Bedingungen für die Nutzung des Niederländischen geben“, forderte der flämische Sportminister Philippe Muyters, wie die Agentur Belga am Donnerstag berichtete. Hintergrund: Das Stadion soll zwar ganz Belgien repräsentieren, aber in der Region Flandern entstehen, die eifersüchtig darüber wacht, dass das Französische als zweite große Landessprache in Belgien nicht Überhand nimmt.
Die Debatte um das Stadion ist damit direkt in den Streit zwischen Flamen und Frankophonen hineingeraten, der immer wieder bizarre Blüten treibt. Noch verworrener wird die Lage, weil der noch gar nicht begonnene Bau nicht nur direkt an der Grenze zur vor allem französischsprachigen Hauptstadt Brüssel entstehen soll. Auch der Grund und Boden gehört der Stadt Brüssel und nicht Flandern.
„Es wird Englisch gesprochen“
Der Regierungschef der Region Brüssel, Rudi Vervoort, hat vor diesem Hintergrund versucht, der aufkeimenden neuen Debatte den Wind aus den Segeln zu nehmen. Niederländisch werde in dem Stadion „nebensächlich sein, so wie übrigens auch das Französische nebensächlich sein wird“, sagte er im Radio RTBF. „Es wird vor allem Englisch gesprochen.“
Die Fußball-Europameisterschaft 2020 soll in verschiedenen Ländern stattfinden. Damit Belgien als Austragungsort kandidieren kann, hatten Politiker aus Flandern, Brüssel und von der belgischen Föderalregierung bis Mittwoch eine Rahmenvereinbarung für ein neues Nationalstadion abgeschlossen.
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