/ "Sportliche Verhandlungen"

(Julien Warnand)
Er habe mit dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bis in die Nacht „sportliche Gespräche und Verhandlungen“ geführt, sagte Juncker am Donnerstagvormittag bei einer Veranstaltung im Ausschuss der Regionen der EU in Brüssel. Er werde dort nach nur drei Stunden Schlaf nicht so lange bleiben können, weil er umgehend „die nächste Verhandlungsrunde vorbereiten“ müsse.
Bei dem gut vierstündigen Treffen mit Tsipras ging es um die Reformen, die das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland für eine weitere finanzielle Unterstützung durch seine Geldgeber umsetzen muss. Die EU-Kommission hatte danach erklärt, es habe „Fortschritte beim Verständnis der jeweiligen Positionen“ gegeben.
Keine Diskussionsgrundlage
Auch Tsipras sprach von einem „konstruktiven“ Treffen, sagte aber auch, es gebe bei den Vorschlägen der Griechenland-Gläubiger Punkte,“die niemand als Diskussionsgrundlage betrachten kann“. Tsipras verwies dabei auf Kürzungen bei den niedrigsten Renten oder eine Erhöhung der Mehrwertsteuer bei Strom.
Athen verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfsgelder von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden sollen. Die bisherigen Reformvorschläge aus Athen reichten den Geldgebern nicht aus. Nun drängt die Zeit, weil das griechische Hilfsprogramm zum Monatsende ausläuft und Athen im Juni insgesamt 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen muss, was das Land überfordern dürfte. Die erste Rate von 300 Millionen Euro wird am Freitag fällig.
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