Spitzenkandidat durch offene Vorwahlen

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Die oppositionellen Sozialisten (PSOE) in Spanien wollen ihren Spitzenkandidaten für die Parlamentswahl Ende 2015 erstmals in offenen Vorwahlen bestimmen.

Das Prozedere und die Termine des Wahlprozesses, der bis Ende November abgeschlossen sein soll, wurden am Wochenende von der PSOE-Parteiführung in Madrid gebilligt. „Wir leiten eine neue Etappe in der demokratischen Politik Spaniens ein“, sagte Parteichef Alfredo Pérez Rubalcaba. Offene Vorwahlen gab es bisher in keiner großen Partei des Landes.

An den Vorwahlen der Sozialisten sollen nicht nur die rund 220 000 Parteimitglieder teilnehmen dürfen, sondern auch Sympathisanten, die sich schriftlich zu den Werten der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei bekennen und eine Wahlgebühr von je zwei Euro zahlen. Bei der Parlamentswahl im November 2011 hatten die bis dahin regierenden Sozialisten mit Spitzenkandidat Rubalcaba inmitten der Wirtschaftskrise ihr schlimmstes Debakel seit 1975 erlitten. Mit nur 28,7 Prozent der Stimmen verlor die PSOE etwa ein Drittel ihrer Mandate.

Nun setzen die Sozialisten auf eine «neue Generation». Als mögliche Kandidaten werden der frühere Regierungschef des Baskenlands, Patxi López, die Ex-Verteidigungsministerin Carme Chacón oder der Generalsekretär der PSOE-Fraktion, Eduardo Madina, gehandelt. Die PSOE will 2015 die wegen der Sparpolitik geschwächte konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy bezwingen. „Wir sind wieder die Hoffnung vieler Spanier, die ihre Rechte wiedererlangen wollen“, rief Rubalcaba.