Spitze, aber teuer und veraltet

Spitze, aber teuer und veraltet
(dpa/Symbolbild)

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Das Gesundheitssystem in Luxemburg gehört laut dem aktuellen europäischen Gesundheitskonsumenten-Index zur Spitzenklasse. Kritisiert werden aber die hohen Kosten und das "veraltete" Dialyse-System.

Luxemburg erhält 812 von 1000 möglichen Punkten im aktuellen europäischen Gesundheitskonsumenten-Index (EHCI). Wir landen dabei im Ländervergleich (36) auf Rang 8. Die Niederlande, Schweiz und Norwegen stehen ganz oben. Vor zwei Jahren lagen wir allerdings noch auf Platz 4.

„Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass das Gesundheitssystem in Luxemburg zur Spitzenklasse gehört“, sagte der Leiter des EHCI-Teams, Arne Björnberg, am Dienstagmorgen in Brüssel. Er spricht in dem Zusammenhang von einer „hochwertigen Versorgung“. Das liege auch daran, dass die Menschen auf zahreiche Einrichtungen auch im nahen Ausland zurückgreifen können.

Teuer und veraltet

Aber es gibt nicht nur Lob. So sei der Zugang zur Gesundheitsversorgung laut der Studie im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Kritisiert wird auch, dass es immer noch zu den teuersten in Europa gehört. Dabei wird das Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Krankenpflege genannt.

Bei Nierenerkrankungen hinkt laut der Studie Luxemburg hinterher. EHCI spricht von einem veralteten Dialyse-System. Noch immer müssten Patienten dafür in Luxemburg in ein Krankenhaus, obwohl man dies auch daheim durchführen könnte. „Dies sei preiswerter für das Gesundheitssystem und angenehmer für Patienten,“ begründet Dr. Björnberg. Kritisiert wird auch, dass in Luxemburg die „billigen“ Zigaretten eine ordentliche Prävention untergraben würden.

Die EHCI-Rangliste 2014 bewertete 36 nationale europäische Gesundheitssysteme mithilfe von zahlreichen Indikatoren. Dazu gehören unter anderen Patientenrechte und Patienteninformationen, Wartezeiten, Diagnosen, Vorsorge, Vielfalt und Umfang der angebotenen Leistungen und Pharmazeutika. Der Index wird auf der Basis öffentlicher Statistiken, Patientenumfragen und unabhängiger Forschung durch „Health Consumer Powerhouse“ erstellt.