„High Noon“ in Riga. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen wurde er angesichts der Hängepartie in den Verhandlungen über Reformen und Finanzhilfen teils auch persönlich angegriffen. Laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg soll Gianis Varoufakis als „Spieler“, „Amateur“ und „Zeitverschwender“ beschimpft worden sein. Eine Bestätigung für diese Worte gab es aus Kreisen der Eurogruppe nicht. Es sei aber ziemlich handfest zur Sache gegangen.
In den Verhandlungen der Geldgeber mit Griechenland bestehen nach Aussage von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem weiterhin große Differenzen. Zwar gebe es offenbar positive Entwicklungen, aber inhaltlich liege man noch weit auseinander, sagte Dijsselbloem am Freitag nach einem Treffen der Euro-Finanzminister im lettischen Riga.
Zeit verloren
Der niederländische Ressortchef betonte, dass nur eine umfassende Reformliste und Einigung Grundlage für die Auszahlung der blockierten Finanzhilfen seien. Die Vereinbarung vom 20. Februar sei nach wie vor der Rahmen. „Klar, die Zeit läuft uns davon“, sagte Dijsselbloem. Es sei schon zu viel Zeit verloren gegangen. Die Verantwortung dafür liege hauptsächlich bei den griechischen Behörden.
Elf EU-Staaten wollen bald bei der geplanten europäischen Finanzsteuer vorankommen. Beim Eurogruppen-Treffen am 11. Mai müsse es Entscheidungen hierzu geben, sagte der Österreicher Schelling: „Es gibt Fortschritte, aber keinen Durchbruch.“ Er wolle seine beteiligten Kollegen in Riga über diesen aktuellen Stand informieren. Umstritten ist unter anderem die Frage, welche Finanzprodukte von der Steuer erfasst werden sollen.
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