Spektakuläre Rettungsübung

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Der Aufzug „Pfaffenthal“ ging am 22. Juli offiziell in Betrieb. Am heutigen Mittwoch fanden sich Feuerwehrleute zur Übung eines Notfallplans am Aufzug ein.

Der Aufzug „Pfaffenthal“ ging am 22. Juli offiziell in Betrieb und dient mittlerweile als ein Transportmittel für viele Einwohner aus dem Pfaffenthal. Rund 40 Minuten Zeitersparnis auf dem Weg zur Oberstadt oder dem Kirchberg sind dank des Aufzugs im Vergleich zu vorher möglich.

Wie jeder Aufzug könnte rein theoretisch auch der Aufzug Pfaffenthal steckenbleiben und die Insassen in der Glaskabine gefangen halten. Es gibt insgesamt vier verschiedene Notfallpläne für einen solchen Fall. Wenn die drei ersten Notfallpläne versagen, dann sind die Kletterkünste der Spezialeinheit „GRIMP“ (groupe de reconnaissance et d’intervention en milieu périlleux) der Berufsfeuerwehr gefragt. Am gestrigen Mittwoch fanden sich die Feuerwehrleute zur Übung des vierten Notfallplans am Aufzug ein.

Vier Notfallpläne

In der Vergangenheit und auch schon vor der Inbetriebnahme gab es verschiedene Rettungsübungen. Bei der Übung von Mittwoch mussten die Feuerwehrleute sich an den Ankerpunkten im Liftschacht absichern und sich anschließend vom Maschinenraum aus bis zur Kabine abseilen mit dem Ziel die Insassen (in diesem Fall Freiwillige) in erster Linie zu beruhigen und danach mittels der Seiltechnik zu bergen.

Vor Übungsbeginn besichtigte die Feuerwehr zusammen mit den Aufzugs-Technikern den Maschinenraum um sich mit den neuen Gegebenheiten, also in diesem Fall den Ankerpunkten vertraut zu machen. Später am Morgen kletterten die Retter aufs Dach in den Maschinenraum, seilten sich dort auf das Dach der Kabine auf. Nun ging alles sehr schnell, die Retter stiegen über eine Lucke ins Kabineninnere zu der freiwilligen Insassin, Tessy Klopp Sowa. Die junge Dame, zog einen Spezialrettungsanzug an und wurde mittels der herabgelassenen Leinen angegurtet. Nach dem Ausstieg aus der Kabine und in Begleitung eines Retters konnte die Insassin über die Seil- und Klettertechnik bis nach oben in den Maschinenraum evakuiert und gerettet werden.

Für die Spezialeinheit gehört die Höhenrettung quasi zum Alltag, doch wie fühlt man sich eigentlich als „Opfer“ in einer solchen Situation? Tessy Klopp Sowa, das freiwilligen Opfer, berichtete von einer zunehmenden Hitze in der Glaskabine bis zum Eintreffen der Retter. Danach fühlte sie sich in Sicherheit. Die Höhenretter waren stets freundlich, gaben ruhige Erklärungen zum weiteren Vorgehen. Man merkt schon dass es Profis sind, so die Freiwillige, jeder Handgriff sitzt. Auf die Frage ob sie weiterhin diesen Aufzug nutzen möchte gab es von Tessy Klopp Sowa ein klares Ja. Sie fühlte sich dank der positiven Erfahrung mit den Höhenrettern in Sicherheit und weiß nun, dass ein Ausweg aus der Glaskabine möglich ist wenn alle Technik versagen würde.

(Artikel von Martine Feller)