Spanghero darf weiter produzieren

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Das im Pferdefleisch-Skandal schwer belastete französische Unternehmen Spanghero darf seinen Betrieb in Teilbereichen wieder aufnehmen. Unterdessen haben Coop und weitere Schweizer Detailhändler sieben Produkte von Hilcona aus den Regalen genommen.

Für die Produktion von Hackfleisch, Würsten und Fertiggerichten bekomme Spanghero die Zulassung wieder zurück, teilte der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll am Montag mit. Weiter verboten bleibe dem Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern aber der Handel mit tiefgefrorenem Fleisch. Ein vollständiger Bericht zur Verwicklung von Spanghero in den Pferdefleisch-Skandal solle an diesem Freitag vorgestellt werden.

Die Firma Tavola in Capellen hat das Pferdefleisch verarbeitet und Lasagne- und Moussaka-Fertiggerichte hergestellt, die unter dem Namen großer Marken in den Handel gekommen waren, auch in Luxemburg. Etwa 20 Tonnen wurden verarbeitet. Tavola hatte von Spanghero als Rindfleisch gekennzeichnete Fleischblöcke erhalten. Tavola produzierte im Auftrag der Firma Comigel, die es wiederum beim Importeur Spanghero kaufte.

Wissentlich Rind als Pferd verkauft

Ermittler sehen es seit der vergangenen Woche als erwiesen an, dass Spanghero wissentlich rund 750 Tonnen als Rind deklariertes Pferdefleisch verkaufte. Dieses wurde unter anderem von dem französischen Hersteller Comigel verarbeitet. Comigel soll rund 4,5 Millionen Fertiggerichte mit falsch deklariertem Fleisch von Spanghero hergestellt haben, die dann in 13 europäischen Ländern wie Luxemburg verkauft wurden.

Spanghero weist die Anschuldigungen bislang zurück. Neben Unternehmenschef Barthélémy Aguerre warfen zuletzt auch seine Mitarbeiter der französischen Regierung vor, das Unternehmen mit voreiligen Unterstellungen in den Ruin zu treiben.

Schweiz und Deutschland

In der Schweiz wurden am Wochenende systematische und umfassende Analysen aller angelieferten Rindfleisch-Rohwaren veranlasst, schreibt das Unternehmen. Die Analysen hätten ergeben, dass der Lieferant Vossko aus Deutschland die falsch deklarierte Ware geliefert habe.

Die Schweizer Kette Coop teilte am Montag von sich aus mit, in ihren Läden würden vorerst die Produkte „Fertiggericht Plan B hot chili“, „Spaghetti alla Bolognese“ „Sugo“ und „Fertiggericht Hörnli mit Gehacktem“ nicht mehr verkauft.

Coop musste schon letzte Woche eine Fertiglasagne aus dem Verkehr ziehen, weil darin Anteile an Pferdefleisch festgestellt worden waren. Laut Hilcona sind nun insgesamt sieben Produkte betroffen, die in der Schweiz von den Regalen geräumt werden