Sotel-Stomleitung sorgt für Ärger

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Greenpeace hat an der Sotel-Stromleitung am Montagmorgen ein Informationszentrum aufgestellt. Dies führte zu Spannungen. Ein Anwohner wurde verletzt.

Das Informationszentrum wurde in der Nähe der geplanten Sotel-Leitung errichtet. Greenpeace protestiert mit dieser Aktion gegen den Import von Nuklear-Energie aus Frankreich. Das Info-Zentrum besteht aus einem vier Meter hohen Atomfass. Die Konstruktion hat einen Durchmesser von fünf Metern. Es soll ein Symbol darstellen im Kampf gegen die Atomenergie, so Roger Spautz von Greenpeace in einer Mitteilung.

Doch es kam alles anders. Als am Montagmorgen der friedliche Protest entlang der Starkstromleitung startete, kam es laut der Umweltorganisation zu Hangreiflichkeiten zwischen einem Baustellen-Leiter und einem Anwohner. Der Rentner wollte über einen Bauzaun klettern, wurde aber von dem Baustellen-Leiter zu Boden gedrückt und verletzt. Mehrere Aktivisten kamen dem Mann zur Hilfe. Die Polizei schaltete sich ein.

Die Bauarbeiten an der Starksromleitung waren 2005 auf Eis gelegt worden, nachdem Anrainer und Umweltorganisationen erfolgreich gegen das Projekt geklagt hatten.

Lange Proteste

2010 hatte der Bürgermeister von Sanem es abgelehnt, eine Baugenehmigung für das Projekt auszustellen. Sotel hatte Klage beim Verwaltungsgericht gegen diese Entscheidung eingereicht. 2012 fiel dann ein Urteil zugunsten des Stromerzeugers. Der Bürgermeister erlaubte die Arbeiten. Sie seien im „öffentlichen Interesse“, hieß es.

Greenpeace und verschiedenen Einwohner der betroffenen Gemeinden reichten daraufhin Klage gegen die Bauerlaubnis ein. Sie kritisieren unter anderem, dass der in Cattenom produzierte Strom in das private Netz der Sotel eingespeist wird. Wo ist da das „öffentliche Interesse?“, fragt Spautz. Des Weiteren würde der Import von Atom-Strom die Glaubwürdigkeit der Regierung, die sich gegen die Atomenergie ausgesprochen hat, untergraben. Greenpeace richtet einen Appell an den Bürgermeister von Sanem, seine Bauerlaubnis zu widerrufen.