Sorge vor Hurrikan „Sandy“

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Hurrikan "Sandy" kostet in der Karibik knapp 40 Menschen das Leben und wird zur Bedrohung für die Ostküste der USA. Meteorologen warnen vor einem Monstersturm. Wahlkämpfer Romney sagt eine Kundgebung ab.

Nach seinem zerstörerischen Zug durch die Karibik mit knapp 40 Toten bereiten sich die Menschen an der US-Ostküste auf den Hurrikan „Sandy“ und seine Ausläufer vor. Experten warnten am Freitag, dass der Sturm schon am Montag mit Starkregen, Hochwasser und heftigem Wind große Schäden in der Region zwischen Washington und Boston anrichten könnte. Der TV-Sender ABC berichtete, bis zu 66 Millionen Menschen könnten betroffen sein.

US-Präsident Barack Obama habe den Katastrophenschutz aufgefordert, die Versorgung der gefährdeten Gebiete sicherzustellen, hieß es in einer Pressemeldung des Weißen Hauses am Freitag. Alle verfügbaren Ressourcen sollten zu den lokalen Hilfskräften gebracht werden, die sich derzeit intensiv auf die ernste Einsatzlage vorbereiteten. Mehrerer Staaten an der Ostküste verhängten bereits den Notstand.

Schweres Unwetter erwartet

Sollte „Sandy“ wie bislang erwartet im Nordosten der USA auf einen Wintersturm treffen, könnte das zum schwersten Unwetter seit langem führen, teilte der US-Wetterdienst mit. Millionen Bewohner wurden aufgerufen, Vorkehrungen für mögliche Stromausfälle zu treffen.

Medien bezeichneten, Stromausfälle könnten bis zum Tag der Präsidentenwahlen am 6. November dauern. Sie bezeichneten das Unwetter in Anlehnung an das Monster der Romanfigur Frankenstein bereits als „Frankenstorm“. Der Präsidentschaftskandidat Mitt Romney sagte wegen der Unwetteraussichten eine für Sonntag geplante Kundgebung in Virginia Beach (Virginia) ab.

Am Freitag beschäftigten Ausläufer des Hurrikans zunächst den Südosten Floridas. Am Flughafen von Miami wurden die Flüge in die Karibik zeitweise eingestellt.

26 Tote in Haïti

Die meisten Todesopfer hat „Sandy“ auf Haiti gefordert, wo nach Berichten örtlicher Medien mindestens 26 Menschen ums Leben kamen. 11 Sturmopfer gab es auf Kuba, jeweils eines auf Jamaika und den Bahamas.

Nach seinem verheerenden Zug über die Karibik verliert der Sturm laut Meteorologen weiter an Kraft. Die Experten stuften „Sandy“ auf der fünfstufigen Skala für Hurrikane von 2 auf 1 herab. Zuletzt entwickelte er in seinem Zentrum Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde.

Aufprall auf US-Festland

Bei seinem möglichen Aufprall auf US-Festland am Dienstag dürfte er nur noch die Stärke eines Tropensturms haben. Dennoch könne er erhebliche Schäden anrichten. Vor allem umstürzende Bäume und Überschwemmungen seien gefährlich.

In New York könnte „Sandy“ Meteorologen zufolge frühestens in der Nacht zum Dienstag eintreffen. Der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, hat die Notfall-Teams in Bereitschaft versetzt. Einwohner von tiefer gelegenen Regionen der Millionen-Metropole New York müssen sich den Behörden zufolge darauf einstellen, notfalls ihre Häuser zu verlassen. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Cas Holloway am Freitag.

Die Verkehrsgesellschaft MTA kündigte an, ihre Züge und Busse in den Depots zu lassen, falls Windgeschwindigkeiten von mehr als 60 Stundenkilometern erwartet würden. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.