/ Sondertreffen der Eurogruppe
Trotz wachsender Ungeduld seiner Geldgeber reizt Griechenland im Ringen um Rettungshilfen von EU und IWF sein Blatt bis zuletzt aus. Ein seit Tagen überfälliges Bekenntnis des Ägäislandes zu den geforderten Reformauflagen stand am Mittwochabend noch immer aus. Ein entsprechendes Papier wurde den Parteichefs des Regierungsbündnisses von Ministerpräsident Lucas Papademos zwar vorgelegt, doch nickten sie es vorerst nicht ab. So forderte die Rechtspartei Laos Bedenkzeit, bis der englische Text auf Griechisch vorliegt.
Dabei drängt die Zeit: Ohne eine feste Reformzusage aus Athen wollen die europäischen Partner die dringend benötigten Milliardenhilfen im Volumen von 130 Milliarden Euro nicht freigeben. Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker berief für Donnerstagabend ein Treffen der Finanzminister ein, um über das Hilfspaket zu beraten.
Gleichzeitig warnte er im ZDF vor einem Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone: Gelänge es der Regierung in Athen nicht, ein nachhaltiges Konsolidierungsprogramm aufzulegen, „könnte diese Perspektive sehr schnell Wirklichkeit werden.“
Geduld am Ende
In Athen wollte Laos-Chef Giorgos Karatzaferis nichts übereilen: „Wir können nicht einfach Ja oder Nein sagen, solange uns die zuständigen Stellen nicht versichert haben, dass die Maßnahmen verfassungskonform sind und das Land aus der Krise bringen.“ Die Geduld der Europartner aber geht allmählich zu Ende.
In griechischen Medienberichten hieß es unter Berufung auf Regierungskreise, einige strittige Punkte zu den Reformauflagen seien bereits geklärt. So sollen die Mindestlöhne um rund 20 Prozent gekappt und Zusatzrenten um bis zu 15 Prozent gekürzt werden. Diese Sparauflagen sind in Griechenland jedoch äußerst unpopulär: Mit einem Generalstreik hatten die Gewerkschaften am Vortag gegen die Sparauflagen mobil gemacht.
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