/ Solidarität und Engagement
Solidarität, Engagement und „Bénévolat“. Das sind die Schlagwörter, die im Laufe des Abends immer wieder hervorgehoben wurden. Man habe den 70. Geburtstag des Escher Roten Kreuzes feiern wollen, um der Bevölkerung zu zeigen, dass die Sektion lebhaft mitmischt und dass Esch auf das langjährige Bestehen stolz sein kann.
Der Präsident der Lokalsektion, Johny Hoffmann, gab einen kurzen Umriss der Geschichte der Sektion, wobei er Wert darauf legte, die Verbindung zwischen der Stadt Esch, den alten Kinos, Cafés sowie Hotels der Gemeinde und der Bevölkerung und der Escher Sektion hervorzuheben.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die Sektion gebildet und gleich mit dem Spendensammeln begonnen. So kamen z.B. 1.700 neue paar Schuhe für die Notleidenden zusammen. Kinos hätten Teile ihrer Einnahmen an das Escher Rote Kreuz gespendet, in den 50er- und 60er-Jahren hat der „Bal masqué“ im damaligen Escher Casino – heute das Konservatorium – viel Geld eingebracht.
Die Werte der Menschlichkeit
Diese und viele weitere Informationen über die Anfangsjahre des Escher Roten Kreuzes kommen aus dem Bestandsbuch der lokalen Sektion, welches das einzige Dokument für diese Zeit darstellt und am Jubiläumsabend von den Gästen bewundert werden konnte. Hervorzuheben ist auch, dass die ersten beiden Präsidenten Frauen waren.
Michel Simonis, Direktor des Luxemburgischen Roten Kreuzes, ist stärker auf die aktuellen Dienstleistungen eingegangen. Habe man früher generell den Notleidenden geholfen, habe man sich heutzutage spezialisiert.
Aufgrund der heutigen Konsum- und Leistungsgesellschaft rutschten immer mehr Leute ab, so Simonis. Diesen müsse man helfen und ihnen wieder menschliche Würde ermöglichen. Obdachlosen, Menschen ohne Papiere, kranken und älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen, all jenen helfe die „Croix Rouge“.
Flüchtlingspolitik
Somit sei das Rote Kreuz ein Gesellschaftsprojekt, das aus Solidarität heraus entstanden sei und die Werte der Menschlichkeit weitertrage.
Vera Spautz, Escher Bürgermeisterin, sprach vor allem über die aktuelle Flüchtlingspolitik und lobte dabei das Verständnis der Bevölkerung hinsichtlich eines zweiten Flüchtlingsheims. Man könne froh sein, dass in Esch keine Hasstiraden wie andernorts aufgekommen seien.
Gesundheitsministerin Lydia Mutsch sprach über das weltweite Bedürfnis an Organisationen wie Rotes Kreuz und Roter Halbmond und die Neutralität und Parteilosigkeit dieser Organisationen.
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