/ So googeln US-Geheimagenten

Im Internet-Zeitalter sind Suchmaschinen ein mächtiges Tool, um an sensible Informationen heranzukommen. Dies haben auch die Geheimdienste rund um den Globus erkannt und schulen ihre Mitarbeiter im Umgang mit Google und Co.
Kürzlich ist in den USA ein Handbuch veröffentlicht worden, das lange Zeit als geheim klassifiziert war. Das rund 640 Seiten umfassende Werk stammt von der National Security Agency, kurz NSA. Die aus Hollywood-Filmen bekannte Behörde ist für die weltweite Überwachung der Telekommunikation zuständig. Wer mit dem Handy telefoniert, muss etwa damit rechnen, dass ein NSA-Computer mitlauscht und die Daten auswertet.
Neue Erkenntnisse?
Aber auch die Schlapphüte selbst kümmern sich um die Beschaffung von sensiblen Informationen. Dies zeigt das PDF-Dokument mit dem Titel „Untangling the Web: A Guide to Internet Research“. Die NSA hat ihren Leitfaden zur Internet-Recherche für alle Interessierten zum Download freigegeben. Zu diesem Schritt ist der Geheimdienst von Gesetzes wegen verpflichtet.
Das Google-Handbuch für Geheimagenten bringt allerdings keine wirklich neuen Erkenntnisse zutage. Vielmehr verraten die Autoren, wie man Google und andere Suchmaschinen am effizientesten nutzt. Ziel ist es, möglichst viele Informationen über Personen, Organisationen und Regierungen im Netz zu finden. Solche Tipps werden seit Jahren im Internet verbreitet, man muss nur nach Google Hacks oder Google Hacking suchen.
Aktuelle Fassung unter Verschluss
Bei all diesen Methoden geht es um Informationen, die frei übers Internet abrufbar sind, aber nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind. So lassen sich Passwörter und vertrauliche Excel-Dokumente finden oder schlecht konfigurierte Server ausspionieren (siehe Bildstrecke).
Allerdings stammt das NSA-Handbuch aus dem Jahr 2007. Einige Kapitel sind mittlerweile veraltet, etwa dasjenige zu den populärsten Web-Browsern. Die aktuelle Fassung bleibt hingegen die nächsten Jahre unter Verschluss. Die NSA-Agenten könnten also noch einen kleinen Wissensvorsprung haben.
Geheimdienste bezahlen Hacker
Die US-Geheimdienste beschreiten auch illegale Wege, um die Computer von Freund und Feind auszuspionieren. Laut einem Insider bieten die NSA und andere Organisationen viel Geld für Software-Schwachstellen. Dies führe zum Effekt, dass die Hacker ihre Entdeckungen nicht mehr den Herstellern verkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Einige IT-Sicherheitsfirmen bieten sogar Jahresabos für eine bestimmte Zahl von Schwachstellen an. Besonders lukrativ seien sogenannte Zero-Day-Exploits, also noch nicht bekannte Sicherheitslücken. Der Preis dafür betrage 50.000 Dollar oder mehr.
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