/ Simone Asselborn heißt die neue Präsidentin
Nach mehreren Wahlschlappen und schlechten Umfrageergebnissen durfte die LSAP bei dieser Tagung in Differdingen am Samstag, die nicht zufällig in der aufstrebenden „Cité du fer“ stattfand, einen wichtigen Erfolg vermelden: Nach einer langen Durststrecke in der Opposition ist die Partei, gestützt auf eine Koalition mit den Grünen und der CSV, wieder in den Schöffenrat zurückgekehrt.
Und anscheinend, so darf man Aussagen aus der Begrüssungsansprache von Schöffe Erny Muller deuten, fühlt sich seine Partei kommunalpolitisch zu Höherem berufen. 132 Delegierte (so viele wurden bei den Abstimmungen gezählt), darunter der Abgeordnetenkammer-Präsident Mars di Bartolomeo, Aussenminister Jean Asselborn, Innenminister Dan Kersch und zahlreiche Bürgermeister und Schöffen aus den Südgemeinden, hatten sich zu diesem ordentlichen Kongress in der Woiwer Sporthalle eingefunden und zelebrierten das gewöhnliche Ritual solcher Tagungen.
Keine Diskussion
Kritische und kontroverse Äusserungen gab es keine, weil sich nämlich kein einziger Delegierter zum Rednerpult bemühte. Die einzelnen Berichte des scheidenden Präsidenten Tom Jungen, der Sekretärin Nicole Unsen und der Kassiererin Sonja Schneider wurden einstimmig angenommen, die Resolution über die Familienpolitik bei einer Enthaltung gutgeheissen.
Credo und Fazit der Veranstaltung: Die LSAP-Südisten geben sich nach aussen geschlossen, sind selbstbewusst und, wie sie sich selbst bezeugen, „stolz“ über die geleistete Arbeit der Partei und ihrer Kollegen in der Regierung. Tom Jungen räumte zwar einige Fehler zu Beginn der Gambia-Koalition ein, ermahnte aber die Kritiker aus den eigenen Reihen, nicht permanent auf die Regierung zu „klappen“. „Wir sind das soziale Gewissen in dieser Regierung“, meinte Jungen, der den Regierungspartnern Irrtümer bei deren Kommunikationspolitik (Facebook) vorwarf.
Bruch verhindert
Die blauen Minister müssten noch viel lernen, ebenso wie die Grünen, von denen ein Teil ein gestörtes Verhältnis zu den Gewerkschaften hat. Apropos Gewerkschaften: Die LSAP freut sich darüber, dass der definitive Bruch mit dem OGBL verhindert und der versäumte Sozialdialog wieder aufgenommen werden konnte.
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