Sicherheit spart Geld

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(AP)

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Fällt ein Angestellter durch einen Arbeitsunfall aus, kostet das den Betrieb pro Tag im Durchschnitt 25.000 Euro.

Dieser Betrag setzt sich aus den direkten Kosten, d.h. den Beiträgen zur Arbeitsunfallversicherung und diversen indirekten Kosten zusammen. Zu letzteren gehören Ausgaben für erste Hilfe, Reparaturkosten für beschädigte Maschinen, der Zeitverlust, Bezahlung von Ersatzkräften, administrative Kosten, usw.

Die Anzahl der Arbeitsunfälle in Luxemburg beläuft sich auf 6,12 pro 100 Angestellte. Ein großer internationaler Industriekonzern, der auch in Luxemburg vertreten ist, konnte diesen Durchschnitt auf 0,038 Unfälle pro 100 Angestellten drücken. Dies hat einen direkten Einfluss auf den Gewinn dieses Konzerns. In einer Firma mit 100 Beschäftigten würden sich die Kosten der Arbeitsunfälle auf 150.000 Euro belaufen. Bei einer Gewinnspanne von zehn Prozent bedarf es eines Umsatzes von 1.500.000 Euro, um die Kosten der Arbeitsunfälle zu kompensieren.

Die Gesamtrechnung

Würden viele Unternehmer bei der Zahl von 25.000 noch lediglich die Schulter zücken, gingen ihnen spätestens bei der Gesamtrechnung die Augen auf, sagte der Direktor der „Inspection du travail et des mines“, Paul Weber, am Donnerstag.

Internationale Statistiken würden belegen, dass die Länder, in denen Sicherheit am Arbeitsplatz großgeschrieben werde, auch zu den wettbewerbsfähigsten gehören. Die meisten Unfälle geschehen in der Berufssparte der Dachdecker, der Zeitarbeiter und beim Bau. Tödliche Unfälle, deren es in Luxemburg im Jahre 2009 fünf gab, sind nur die Spitze des Eisbergs. Auf einen tödlichen Unfall kommen 30 Unfälle mit schweren Verletzungen, 300 mit leichten Verletzungen, 3.000, bei denen lediglich erste Hilfe benötigt wird, und 30.000 riskante Vorkommnisse.

Ein Helpcenter

Die ITM wolle vor allem im diesem letzten Bereich aktiv werden, und diese Zahl versuchen zu senken, sagte Weber. Damit nähmen auch die Risiken von schwereren Unfällen ab. Seit 2009 funktioniert bei der ITM ein „Helpcenter“ wo sich jeder in Sachen Sicherheit am Arbeitsplatz oder Arbeitsrecht informieren kann. 2010 gingen dort 7.309 Anrufe ein; 80 Prozent der Fragen betrafen arbeitsrechtliche Probleme, 11 Prozent betrafen die Sicherheit und die Gesundheit am Arbeitsplatz.