/ Servior schließt Preiserhöhungen nicht aus

(Tageblatt/Isabella Finzi)
Am Mittwoch stellte Servior seine Jahresbilanz für 2013 vor. Letztes Jahr habe man insgesamt 1,2 Millionen Pflege- und Betreuungsstunden im Rahmen der Pflegeversicherung geleistet. Deshalb könnten etwaige Veränderungen im Rahmen der Pflegeversicherungsreform auch entscheidend sein, so Servior-Generaldirektor Alain Dichter. 58 Prozent der Einnahmen habe Servior 2013 aus der Pflegeversicherung erhalten, 35 Prozent kamen über den Pensionspreis herein. „In der Vergangenheit haben wir nur geringe Preiserhöhungen durchgeführt, was in Zukunft durch die vorgenannten Faktoren schwer umsetzbar sein wird“, so Dichter. 75 Prozent der Ausgaben machen laut Servior die Personalkosten aus.
Herausforderungen
Die finanzielle Gesundheit des Unternehmens ist aber auch aus anderen Gründen wichtig. Die Herausforderungen seien immens, so Serge Eberhard, Präsident des Verwaltungsrates. Die Pflegequalität soll hoch bleiben und die Modernisierung der Einrichtungen vorangetrieben werden, ohne dass das zu einem überhöhten Pensionspreis führe. Aber neben möglichen Neuregelungen bei der Pflegeversicherung sieht Servior auch steigende Lohnkosten, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sowie eventuelle Anpassungen im Reinigungssektor auf sich zukommen. All das werde nicht ohne Folgen auf die Kostenstruktur bleiben, hieß es am Mittwoch.
Servior ist aber weiter um Modernisierung und Ausbau seiner Einrichtungen bestrebt. 2013 wurden im Norden des Landes zwei neue Pflegeheime für insgesamt 182 Bewohner eröffnet (Diekirch und Vianden). Das Großprojekt „Op der Rumm“ wurde wie geplant weitergeführt. Dafür wurden die Altenheime in Vianden und Mertzig geschlossen. Das Seniorenheim Niederanven gehört zudem seit dem 1. Januar 2013 nicht mehr zur Servior-Gruppe. Von daher sei die Bettenzahl auch vorübergehend gesunken. Wenn der Standort „Op der Rumm“ allerdings erst einmal fertiggestellt sei, dann steige die Kapazität auf ein neues Höchstmaß.
Projekte
Daneben sind aber auch weitere Projekte in Planung. In Rümelingen soll ein neues Pflegeheim für insgesamt 120 Bewohner entstehen. Die Abrissarbeiten haben bereits begonnen; bis der Neubau beendet ist, werde das aktuelle Seniorenheim „Roude Fiels“ normal weiter funktionieren. In Differdingen ist ebenfalls ein neues Pflegeheim in Planung. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wurde im vergangenen Jahr vorangetrieben. Seit Ende 2013 liefere man jeden Tag die drei Hauptmahlzeiten für die 70 Pflegebetten der Geriatrie des CHEM in Düdelingen. Im Informatikbereich wurde ein Abkommen mit den „Hospices civils de la ville de Luxembourg“ unterzeichnet. Dazu kommen intensive Kooperationen mit der Stiftung „EME – Ecouter pour mieux entendre“ und der „Ile aux clowns“, wo Servior als Gründungsmitglied organisatorisch und finanziell einbezogen ist. Bei den „repas sur roues“ wurden mit Erpeldingen und Diekirch zwei neue Gemeinden hinzugewonnen.
Beschäftigen wird Servior aber wohl auch in Zukunft der Mangel an qualifizierten Pflegekräften. 67 Prozent der Beschäftigten sind im Bereich Pflege und Betreuung tätig. Alleine letztes Jahr habe man 156 unbefristete Stellen geschaffen. „Unsere Bewohner werden immer älter und pflegebedürftiger, die Aufenthaltsdauer sinkt“, so Generaldirektor Alain Dichter. Das Pflegekonzept werde man dieser Situation anpassen müssen.
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