/ Sechs Rot-Kreuz-Mitarbeiter in Afghanistan getötet

(Reuters/Omar Sobhani)
Sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind im Norden Afghanistans getötet worden. Zwei weitere Mitarbeiter würden vermisst, teilte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz am Mittwoch mit. Zwei weitere Kollegen würden vermisst, hieß es kurz darauf in einem Tweet der Organisation.
Die Männer seien am Mittwochmorgen getötet worden. Zu ihrer Nationalität und zur Identität der Täter wurden zunächst keine Angaben gemacht. Nach Angaben des Gouverneurs Maulawi Lotfullah Asisi haben Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Männer getötet. Alle Opfer seien Afghanen.
Shocked and devastated. We confirm that 6 ICRC staff were killed and 2 are missing in Jawzjan province, #Afghanistan. Statement to follow.
— ICRC Afghanistan (@ICRC_af) 8. Februar 2017
Kari Hikmatullah
Am Morgen hätten insgesamt acht Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Bezirk Kosch Tepa „Heu für Herdentiere verteilt“, als sie im Gebiet von Tschakmachokor von Mitgliedern des IS angegriffen worden seien. Zwei Männer seien entführt worden. Asisi beschuldigt einen Kommandeur namens Kari Hikmatullah und seine Männer.
Die sechs Toten seien mithilfe von Stammesältesten geborgen worden. Man versuche nun, die Freilassung der beiden Geiseln auszuhandeln.
Spanische Helfer
Der IS hat eigentlich außerhalb der ostafghanischen Provinzen Nangarhar und Kunar sowie einer Zelle in Kabul keine Präsenz im Land. IS-Kämpfer in Dschausdschan wären eine Neuheit. Ehemalige Taliban oder auch Kriminelle haben sich aber auch in anderen Provinzen punktuell schon IS genannt.
Erst im Dezember war ein spanischer Mitarbeiter des IKRK in der nordafghanischen Provinz Kundus aus einem Auto heraus entführt worden. Er war im Januar freigekommen. Zur Identität der Entführer hatte die Organisation damals keine Angaben machen wollen.
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