Schweizer Extrembergsteiger Steck tödlich verunglückt

Schweizer Extrembergsteiger Steck  tödlich verunglückt
(AP/Christian Beutler)

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Der berühmte Schweizer Bergsteiger Ueli Steck ist am Sonntag bei einem Unfall nahe dem Mount Everest in Nepal tödlich verunglückt.

Wie Mingma Sherpa von dem Expeditionsunternehmen Seven Summit Treks sagte, kam Steck am Camp 1 des Mount Nuptse ums Leben. Sein Leichnam sei geborgen worden und nach Lukla gebracht worden, wo sich der einzige Flughafen in der Gegend des Mount Everest befindet. Laut einer Erklärung auf Stecks Webseite sind die genauen Umstände seines Todes noch unklar. Die Familie sei „unendlich traurig“.

„Schweizer Maschine“

Steck hatte vorgehabt, im Mai den Mount Everest und den nahegelegenen Mount Lhotse zu erklimmen. Steck war das erste Todesopfer der Frühjahrs-Bergsteigsaison in Nepal, die im März begann und im Mai endet. Hunderte ausländische Kletterer versuchen im Mai, Gipfel im Himalaya zu erklimmen, wenn das Wetter zeitweise günstig ist.

Der 40-jährige Steck war einer der angesehensten Bergsteiger seiner Generation. Er war vor allem für sein Bergsteigen mit schnellem Tempo bekannt. Unter anderem hatte er mehrere Rekorde für den Aufstieg an der Nordseite des Eiger aufgestellt, eines klassischen Bergsteiggipfels in den Berner Alpen. Diesen hatte er in zwei Stunden und 47 Minuten erklommen, ohne ein Seil zu benutzen. 2013 schaffte er als erster Solo-Bergsteiger den Aufstieg an der Südseite des Annapurna in Nepal, nachdem er dort 2007 bei einem Sturz beinahe ums Leben gekommen war. Dafür bekam er im darauffolgenden Jahr den „Piolet d’Or“, die Top-Auszeichnung im Bergsteigen.

Alle 82 Ü4000-Alpengipfel in 62 Tagen

2015 entschied sich Steck, alle 82 Gipfel in den Alpen mit einer Höhe von mehr als 4.000 Metern zu erklimmen. Zwischen den Bergen reiste er nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Gleitschirm. Für diese Errungenschaft brauchte er 62 Tage. Sie trug dazu bei, seinen Ruf als „Schweizer Maschine“ zu festigen.

Steck hatte in einem Interview des Schweizer Tages-Anzeiger gesagt, dass er sich als Außenseiter in der Bergsteigerszene betrachte, weil für ihn sportliche Leistung wichtiger als Abenteuer sei.