Wegen des Verdachts der Geldwäsche hat die Schweizer Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen die eidgenössische Tochter der britischen Großbank HSBC eröffnet. Deshalb habe es am Mittwoch bei dem Unternehmen in Genf eine Hausdurchsuchung gegeben, teilte die Behörde mit.
Der Genfer Generalstaatsanwalt Olivier Jornot reagierte damit auf Medienberichte, wonach die HSBC ihre Schweizer Tochter genutzt haben soll, um Kunden die Hinterziehung von Steuern in deren Heimatländern in Milliardenhöhe zu ermöglichen. Die Berichte stützen sich der Schweizer Nachrichtenagentur sda zufolge auf Unterlagen, die 2007 ein damaliger HSBC-Angestellter entwendet und an die französischen Steuerbehörden übergeben hatte.
Steuerhinterzieher aus Luxemburg
Steuerhinterzieher stammten auch aus Luxemburg, so die Recherchen des Internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ). Aus Luxemburg aufgelistet werden 222 Kunden und 562 Bankkonten.
Die HSBC hatte die Vorwürfe am 9. Februar indirekt eingeräumt: Die Schweizer Privatbank der HSBC habe 2008 eine radikale Transformation begonnen, um zu gewährleisten, dass ihre Dienstleistungen nicht zur Steuervermeidung oder zur Geldwäsche genutzt werden, erklärte Franco Morra, der Vorstandschef der Schweizer Sparte. Alle Konten von Steuersündern seien seitdem geschlossen worden.
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