Schwarzarbeit: Trend weist nach oben

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LUXEMBURG - In den letzten Monaten werden vermehrt Fälle von Schwarzarbeit im Bausektor festgestellt. Regierung, Patronat und Gewerkschaften haben sich auf neue Maßnahmen verständigt.

Die Gewerberinspektion (ITM) hat in den vergangenen Monaten mehrere Fälle von Schwarzarbeit aufgedeckt. Meist gingen sie mit sogenanntem Lohndumping zusammen. Die Arbeiter wurden zu einem Bruchteil des kollektivvertraglich festgelegten Lohnes bezahlt. Nun soll verschärft gegen diese Unregelmäßigkeiten im Bausektor vorgegangen werden. Das beschlossen am Donnerstag anlässlich eines Treffens Patronat, Regierung und Gewerkschaften.

Ab Januar 2013 soll jeder auf einer Baustelle tätige Angestellte einen Ausweis mit sich tragen. Letzterer enthält wichtige Daten wie z.B. Sozialversicherungsnummer, Vertragsdauernummer sowie der Name des Unternehmens. Die Gewerbeinspektion wünscht sich mit dieser neuen Regelung eine Vereinfachung ihrer Kontrollen auf den Baustellen. Gewerkschaften und Arbeitnehmer begrüßen diese neue Vorgehensweise. Mit der Einführung des Passes kann vor allem das Problem Sozialdumping eingedämmt werden. Auch wolle man sich für eine Personalaufstockung bei der ITM einsetzen. Das versicherte Arbeitsminister Nicolas Schmit während der Gespräche am Donnerstag.

Bei der Gewerbeinspektion zeigte man sich sehr erfreut über die konkreten Beschlüsse. „Dass jetzt unter politischer Führung gemeinsam mit den Sozialpartnern Pläne geschmiedet wurden, ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn der Trend zur Schwarzarbeit hierzulande sinkt keineswegs. Vor allem häufen sich die Fälle bei Subunternehmen“, erklärt Paul Weber, Direktor von der ITM gegenüber Tageblatt.lu. Dass immer mehr Schwarzarbeiter tätig sind, belegen auch die Zahlen der ITM. Während man 2010 noch 48 Schwarzarbeiter protokollierte, zählte man im vorherigen Jahr 67 Fälle. Tendenz steigend. Laut Gewerbeinspektion handelt es sich bei den Schwarzarbeitern in zwei Drittel der Fälle um Portugiesen.

Thema Schwarzarbeit sensibilisieren

„Es kann nicht sein, dass einzelne Betriebe sich keineswegs an den Kollektivvertrag halten.“ Des Weiteren würde man es begrüßen, wenn das Thema Schwarzarbeit dank der Presse mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung erhalten würde, sagt Patrick Koehnen, stellvertretender Direktor der Handwerker Föderation gegenüber Tageblatt.lu. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun mit der Umsetzung der neuen Maßnahmen befassen.