Schwächere Konjunktur und Dauerkrise

Schwächere Konjunktur und Dauerkrise
(dapd/Archiv)

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Die Konjunktur schwächelt, die Krise schwelt - doch die EZB macht das Geld in Europa nicht noch billiger. Die Notenbank hat die Instrumente geliefert, nun sieht sie die Politik am Zug.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich trotz trüber Konjunkturaussichten mit weiteren Maßnahmen gegen die Krise im Euroraum vorerst zurück. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent. Von weiteren Schritten nach unten, von denen vor allem schwächelnde Südländer profitieren würden, sahen die Währungshüter bei ihrer Sitzung am Donnerstag in Frankfurt ab.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte kürzlich betont, das Vertrauen von Investoren in den Euroraum kehre allmählich zurück. Nach seiner Überzeugung trug dazu auch der Kurs der Notenbank bei. Die EZB versorgt nicht nur seit Monaten Banken mit extrem billigem Geld. Sie bekräftigte auch mehrfach ihre Bereitschaft, notfalls unbegrenzt Anleihen klammer Eurostaaten wie Spanien aufzukaufen.

Politik am Zug

Damit liegt der Ball aus Sicht der Währungshüter wieder im Feld der Politik. Reformen in den Krisenländern und in der Europäischen Union als Ganzes müssten vorangetrieben werden, forderte Draghi kürzlich: „Das wird das Vertrauen in unseren Kontinent wieder voll herstellen.“

Allerdings steckt die Wirtschaft der Eurozone in der Rezession, die Arbeitslosenzahlen schnellten in manchen Ländern dramatisch in die Höhe. Dass zudem die Inflation auf dem Rückzug ist, spricht für eine weitere Lockerung der Geldpolitik.

Die EZB geht nach bisherigen Prognosen davon aus, dass die Teuerung im Laufe des nächsten Jahres unter der Zielmarke von 2,0 Prozent liegen wird. Am Donnerstag wollte die EZB ihre neuesten Prognosen für 2013 und 2014 vorstellen.