Schutz der Meere beginnt auch in Luxemburg

Schutz der Meere beginnt auch in Luxemburg
(AFP/Torsten Blackwood)

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Am Welttag der Meere lud die Luxemburger Umweltministerin Carole Dieschbourg zu einer Pressekonferenz, um zu erklären, inwiefern hier auch Luxemburg eine Rolle spielen kann – bzw. muss.

Da wäre zunächst der rein praktische Teil. Alle fließenden Gewässer „enden“ irgendwann im Meer, auch die aus Luxemburg: zu fast 100% via den Rhein, ein kleiner Teil via die Meuse, Endstation Nord-Ost-Atlantik. Gewässerschutz in Luxemburg ist also auch bereits Schutz der Ozeane.

Wasser ist Leben

„Wasser ist Leben“, dieser Umstand muss wohl nicht mehr erklärt werden. Der menschliche Körper besteht größtenteils aus Wasser, rund zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Die Ozeane speichern CO2, sind der „Temperatur-Regler“ der Erde. Rund 63% aller existierenden Ökosysteme befinden sich in Meeren.

Die wesentlichen Bedrohungen für das Element, das der Erde die Bezeichnung „blauer Planet“ einbringt, sind ebenfalls bekannt: der sog. Klimawandel, Übersäuerung und Korallenbleiche, Überfischung resp. durch neue Technologien Fischen in bisher unberührten Tiefen.

Im Rahmen der UN-Agenda 2030 und der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele lautet Ziel Nr. 14: „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.“

Der UN-Welttag des Meeres.

Neben „üblichen“ Maßnahmen wies die Ministerin in diesem Zusammenhang darauf hin, dass seit 2016 im Rahmen von „Grouss Botz“-Aktionen entlang der Straßen im Frühjahr auch Säuberungsaktionen an den Ufern von Gewässern durchgeführt werden. Das Einsparen von Einweg-Plastiktüten sei auch Meeresschutz, wie ganz allgemein die sog. „Circular Economy“ wichtig sei in puncto Müllvermeidung.

Konsument sensibilisieren

Des Weiteren unterstützt Luxemburg seit 2014 eine schwedische Initiative, um Mikro-Plastik in Putzmitteln, Kosmetika und ähnlichen Produkten zu verbieten – all dies landet irgendwann im Meer. Hier sei auch der Konsument gefragt, so Carole Dieschbourg, durch das bewusste Einkaufen von Produkten, die keine Mikro-Plastik-Elemente enthalten.

Ganz allgemein sei Sensibilisierung in einem Land ohne Zugang zum Meer wichtig, so die Grünen-Politikerin: „Viele Luxemburger verbinden Meer nur mit Urlaub, sehen keine alltägliche Verbindung. Die gibt es aber sehr wohl. Und jeder kann etwas gegen die Verschmutzung der Meere tun.“

Auf politischer Ebene ist Luxemburg in zahlreichen internationalen Gremien vertreten und spielt dort eine aktive Rolle. Als einziges EU-Land ohne Zugang zum Meer (sowie die Schweiz, wo der Rhein entspringt) ist Luxemburg beispielsweise Mitglied der Kommission OSPAR zum Schutz des Nord-Ost-Atlantiks. Auch in der internationalen Walfang-Kommission arbeitet Luxemburg mit; die Regierung erwägt, das Abkommen zur Antarktis und anschließend die Konvention zum Schutz der antarktischen maritimen Lebensräume zu ratifizieren; außerdem unterstützt das Großherzogtum eine Klage gegen die EU-Kommission, welche der Meinung ist, dass das Ausweisen maritimer Schutzzonen alleinige Kompetenz der Kommission sei. Das Risiko bestünde, dass hier dann nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten (Fischfang) verfahren werde, so Dieschbourg, ohne dass Aspekten des Umweltschutz Rechnung getragen werde.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Tageblatt-Ausgabe vom 9. Juni (Print und E-Paper).