Eine Verfolgungsjagd mitten im Washingtoner Machtzentrum hat im Weißen Haus und im Kongressgebäude einen Sicherheitsalarm zur Folge gehabt: Nach Polizeiangaben versuchte eine Frau am Donnerstag in einem schwarzen Wagen eine Absperrung am Weißen Haus zu durchbrechen, anschließend raste sie mit hoher Geschwindigkeit zum Kapitol. Dort fielen Schüsse, offenbar wurde die Verdächtige getroffen.
Viele Einzelheiten des Zwischenfalls waren zunächst noch unklar. Der TV-Sender ABC berichtete, dass die verdächtige Frau getötet worden sei. In einer ersten Pressekonferenz bestätigte der Leiter der Polizeieinheit des Kapitols, Kim Dine, dies aber nicht. Es sei jemand festgenommen worden, hieß es. In dem Wagen soll sich auch ein Kind befunden haben.
Polizeiauto wurde gerammt
Bei der Verfolgungsjagd rammte die Verdächtige den Angaben zufolge ein Polizeiauto. Dabei sei ein Polizist verletzt worden, so dass er zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste, sagte Dine. Schusswunden habe aber kein Beamter erlitten.
„Dies scheint ein isolierter Zwischenfall zu sein“, sagte Dine. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es nicht. Sowohl am Weißen Haus als auch am Kongressgebäude sei die Lage „unter Kontrolle“, sagte er.
Kapitol wurde für kurze Zeit abgeriegelt
Wegen des Zwischenfalls wurde das Kapitol, der Sitz von Senat und Repräsentantenhaus, für mehr als halbe Stunde abgeriegelt. Die Straßen rund um das Kongressgebäude werden abgesperrt, Politiker und Mitarbeiter werden aufgefordert, das Gebäude nicht zu verlassen und Fenstern fernzubleiben. Auch am Weißen Haus gelten verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. „Wir haben ungefähr vier Schüsse gehört“, sagte der Senator Bernie Sanders. Sein Kollege Roger Wicker sprach von sechs Schüssen. Ein AFP-Fotograf berichtete, dass Passanten und Parlamentsmitarbeiter in Deckung gingen und sich in Sicherheit brachten.
Das Weiße Haus erklärte, dass Präsident Barack Obama über den Zwischenfall informiert worden sei.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können