Sarkozy könnte vorgeladen werden

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Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy könnte in der sogenannten Karachi-Affäre um mutmaßliche illegale Wahlkampffinanzierung von Richtern vorgeladen werden.

Zwei Pariser Untersuchungsrichter gaben die Ermittlungen zu der Affäre an den Gerichtshof der Republik ab, der für mögliche Vergehen von einstigen Regierungsmitgliedern zuständig ist, wie ein Anwalt der Nebenkläger am Freitag sagte. Die Untersuchungsrichter hätten dem Gerichtshof der Republik zugleich empfohlen, Sarkozy als Zeugen mit Rechtsbeistand zu befragen – in Frankreich eine Mischform aus Zeugen und Beschuldigtem.

Sarkozy könnte vorgeladen werden. (Foto: AFP)

Im Zentrum der Ermittlungen zur Karachi-Affäre steht aber nicht Sarkozy, sondern Ex-Regierungschef Edouard Balladur und dessen damaliger Verteidigungsminister François Léotard. Es geht um Rüstungsgeschäfte mit Pakistan, bei denen Schmiergeldzahlungen teilweise nach Frankreich zurückgeflossen sein sollen, um den Präsidentschaftswahlkampf Balladurs im Jahr 1995 zu finanzieren. Sarkozy war damals Balladurs Haushaltsminister und Wahlkampfsprecher. Balladur, zwischen 1993 und 1995 französischer Premierminister, unterlag bei der Präsidentschaftswahl seinem Parteifreund Jacques Chirac.

Der Name der Affäre kommt von der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi. Dort waren im Mai 2002 bei einem Anschlag 15 Menschen getötet wurden, darunter elf Franzosen. Die französische Justiz ermittelt, ob es eine Verbindung zwischen der Einstellung der Schmiergeldzahlungen nach Pakistan und dem Anschlag gibt. Was den Vorwurf der illegalen Wahlkampffinanzierung angeht, muss der Gerichtshof der Republik nun entscheiden, ob er die Ermittlungen übernimmt.