Sandsäcke gegen verseuchtes Wasser

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Mit Hilfe des Minerals Zeolith versuchen die Krisenmanager beim AKW Fukushima, ins Meer geflossene Radioaktivität zu absorbieren. Unterdessen hat sich ein weiteres Nachbeben ereignet.

Die Arbeiter im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima kämpfen weiter gegen verseuchtes Wasser. In der Atomruine deponierten sie drei je 100 Kilogramm schwere Säcke mit Zeolith nahe der Ansaugrohre für den Reaktor 1 im Meer. Sieben weitere der 80 Zentimeter hohen Säcke seien vorbereitet worden, meldete Jiji. Die Arbeiten werden am Wochenende fortgesetzt.

Das Mineral Zeolith soll Radioaktivität aus dem verseuchten Meerwasser absorbieren. (Foto: AP)

Der Betreiber Tepco will zunächst prüfen, wie effektiv diese Methode ist. Es werde erwogen, Zeolith dann auch in den Turbinengehäusen der Reaktoren einzusetzen, wo sich verseuchtes Wasser angesammelt hat. Ausser mit Säcken voll Zeolith versuchen die Arbeiter mit Stahlplatten die Verseuchung des Meeres einzudämmen.

Im Schacht eines Meerwasserrohrs des Reaktors 2 ist das dort angesammelte hochgradig verseuchte Wasser bis zum Samstag um 1,5 Zentimeter auf 88,5 Zentimeter Höhe gestiegen, wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press berichtete. Neben dem zur Kühlung des Reaktors eingesetzten Wassers könnte auch Grundwasser eingesickert sein, hiess es.

Liquidierung Tepcos?

Die Zeitung „Asahi Shimbun“ berichtete, es zirkuliere ein geheimer Plan in der Regierung, wonach Tepco unter Regierungsaufsicht gestellt, die Insolvenz eingeleitet und das Vermögen umgeschichtet werden soll.

Unterdessen müssen japanische Atomkraftwerksbetreiber ihren Katastrophenschutz überprüfen. Bis zum 16. Mai sollen sie der japanischen Atomsicherheitsbehörde Bericht erstatten, wie diese am Freitagabend mitteilte. Zu den von der Anordnung betroffenen Betreibern gehören neben dem des havarierten Atomkraftwerks, Tepco, noch zwölf weitere.

Schweres Nachbeben

Am Morgen wurde die Region nördlich von Tokio erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Epizentrum des Erdstosses der Stärke 5,9 habe im südlichen Teil der Präfektur Tochigi gelegen, teilte die japanische Meteorologiebehörde mit. Es sei jedoch kein Tsunami-Alarm ausgelöst worden.

In der Hauptstadt Tokio liess das Erdbeben, das sich um 11.19 Uhr Ortszeit (04.19 Uhr MESZ) ereignete, die Gebäude erzittern. Seit dem verheerenden Erdbeben und dem nachfolgenden Tsunami vom 11. März wird Japan nahezu täglich von Nachbeben erschüttert.