Russlands „Bin Laden“ offenbar getötet

Russlands „Bin Laden“ offenbar getötet
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Russlands gefürchtetster Terrorist Umarow soll tot sein. Die Behörden verkünden dessen Liquidierung ausgerechnet am Jahrestag der Selbstmordanschläge auf die Moskauer Metro.

Ein Jahr nach den Selbstmordanschlägen auf die Moskauer Metro haben Spezialkräfte unbestätigten Angaben zufolge den Islamistenführer Doku Umarow getötet. Das meldete die Agentur Interfax aus Sicherheitskreisen. Eine offizielle Bestätigung für den Tod von „Russlands Bin Laden“ gab es nicht. Umarow, der sich zu dem Doppelattentat in der Metro mit 40 Toten bekannt hatte, soll bei einem Luftangriff am Vortag im Konfliktgebiet Nordkaukaus zusammen mit 16 weiteren Terroristen getötet worden sein. Moskau hatte allerdings bereits früher den selbst ernannten „Emir vom Kaukasus“ für tot erklärt.

Kremlchef Dmitri Medwedew bezeichnete den Kampfeinsatz zum Jahrestag der Metro-Anschläge als gerecht. Er erwähnte Umarow aber nicht. Die getöteten „Banditen“, wie die Islamisten offiziell genannt werden, hätten das Attentat vom 29. März 2010 geplant. Medwedew räumte „Probleme“ im Nordkaukasus ein. Die Offensive müsse daher weitergehen, forderte er.

„Gute Nachricht“

Der kremltreue tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow sprach von einer „guten Nachricht für eine gesunde Entwicklung“ der Unruheregion – sollte sich der Tod Umarows bestätigen.

Auch Islamistenführer und Leibwächter aus Umarows direktem Umfeld seien unter den Toten, sagte der Chef der Teilrepublik Inguschetien, Junus-Bek Jewkurow. Noch seien aber nicht alle Leichen identifiziert. Bei dem Großeinsatz der Luftwaffe und von Bodenkräften auf ein Terrorlager in Inguschetien waren am Vortag insgesamt 20 Menschen getötet worden, darunter 3 Angehörige der Sicherheitskräfte.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft

In der Moskauer Metro legten Hunderte Menschen zum Gedenken an die Opfer des Anschlags vor einem Jahr in den beiden Haltestellen, an denen sich die Selbstmordattentäterinnen in die Luft gesprengt hatten, Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Die Sicherheitsvorkehrungen in Stationen und Zügen wurden noch einmal verschärft.

Unterdessen nahm der Inlandsgeheimdienst FSB ebenfalls in Inguschetien zwei Männer fest, die beim Selbstmordattentat auf dem internationalen Moskauer Flughafen Domodedowo im Januar dieses Jahres geholfen haben sollen. Zu dem Anschlag mit insgesamt 38 Opfern hatte sich ebenfalls Umarow bekannt.