Russische Autokolonne nach Sachsen

Russische Autokolonne nach Sachsen
(Sergei Ilnitsky)

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Mit einer spektakulären Autofahrt über Tausende Kilometer wollen Russen an den Triumph der Sowjetarmee im Zweiten Weltkrieg erinnern. Ende April werden sie im deutschen Sachsen erwartet.

Im Gedenken an den Sieg über Hitler-Deutschland vor 70 Jahren haben Dutzende Russen eine mehrtägige Autotour von Moskau in die sächsische Stadt Torgau begonnen. Mehrere 100 Menschen, darunter auch Weltkriegsveteranen und ausländische Militärattachés, kamen am Samstag zum Start der Kolonne in den Siegespark in Moskau.

Die Aktion habe keinen politischen Hintergrund, sondern solle den Triumph der Roten Armee über den Faschismus würdigen, sagte einer der Organisatoren in Moskau der Deutschen Presse-Agentur. Die Kolonne solle aber in einer schwierigen Zeit wegen der Ukraine-Krise zeigen, dass damals West und Ost gemeinsam gekämpft hätten.

Kampf gegen Nazis

In Torgau an der Elbe hatten sich am 25. April 1945, wenige Tage vor Deutschlands Kapitulation, sowjetische und amerikanische Truppen im Kampf gegen die Nazis getroffen. Die Sowjetunion verzeichnete im Weltkrieg mit etwa 27 Millionen Toten die größten Opferzahlen.

Pünktlich zum Jahrestag wollen die rund 100 Teilnehmer der Autotour im etwa 2000 Kilometer entfernten Torgau eintreffen. Fahnen und orange-schwarze Georgsbänder flatterten im Wind, als die Menge die Fahrer in Moskau verabschiedete. Auch historische Militärfahrzeuge wurden dabei in der Frühlingssonne zur Schau gestellt. Die Aktion wird von russischen Gruppen organisiert, die sich für Belange des Militärs einsetzen.

Rockerclub auf „Siegesfahrt“

Unabhängig davon plant der russische Rockerclub Nachtwölfe eine im Westen kritisierte „Siegesfahrt“ auf den Spuren der Roten Armee nach Deutschland. Die Motorradtour soll am kommenden Wochenende starten und am 9. Mai in Berlin enden.

Nach heftiger Kritik von Polens Ministerpräsidentin Ewa Kopacz verurteilte auch der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek die Tour der als kremlnah geltenden Rocker als „Provokation“. Die Reiseroute führt unter anderem durch Polen und Tschechien. Viele Polen hatten ein Einreiseverbot für die Motorradfahrer gefordert.